THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB

STADT. LAND. IM FLUSS

STADT. LAND. IM FLUSS. ist der Titel einer Kooperation zwischen dem Landestheater Tübingen und dem Theater Lindenhof Melchingen. Neben gemeinsamen Vorhaben sind auch zwei voneinander unabhänige Projektlinien geplant, die beide Theater eigenständig umsetzen: Während sich der Lindenhof auf den Standort Melchingen konzentriert, ist das LTT mit der THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB in verschiedenen Gemeinden unterwegs.


Mehr Infos, Fotos und Einblicke ins Projekt auf dem Blog albkulturen.wordpress.com


THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB am LTT

 

Als Landestheater bespielt das LTT regelmäßig Gastspielorte im ländlichen Raum. Mit der THEATERWERKSTATT probierten wir etwas ganz Neues aus:

Wir initiierten gemeinsame Projekte von Künstlern mit Kultureinrichtungen, Schulen, Vereinen und Bürger*innen  - direkt vor Ort auf der Schwäbischen Alb. Dazu brachten wir Künstler*innen mit interessierten Menschen aus der jeweiligen Gemeinde zusammen. Am Anfang stand also kein fertiges Konzept, sondern ein Kennenlernen. Bei der Entwicklung und Umsetzung des Projekts spielten die Besonderheiten und die Geschichte(n) des Ortes und die Ideen der beteiligten Akteure eine große Rolle. Der Fokus lag auf dem gemeinsamen Prozess; das Ergebnis ist offen und kann eine Theateraufführung, eine Ausstellung, ein Film oder etwas ganz anderes sein.

 

ABGESCHLOSSENE PROJEKTE

 

DER SCHATZ VON UPFLAMÖR
Ein Open-Air-Dorfkrimi zum Mitwandern
In Kooperation mit dem Theater Lindenhof und der Dorfgemeinschaft Upflamör e.V.
Arnd Heuwinkel
erarbeitete 2018 gemeinsam mit über 30 Bewohner*innen aller Altersgruppen eine musikalische Landschaftstheateraufführung, die das Dorf Upflamör bei Zwiefalten zur Bühne werden lässt. "Der Schatz von Upflamör", angelegt als Spaziergang durch den Ort, ist nicht nur ein Dorfkrimi, sonder auch eine mal humorvolle, mal ernste Auseinandersetzung mit den Qualitäten des Landlebens.
Premiere: 10. Mai 2018, 15 Uhr

Mehr Infos hier.

 

ALBKULTUREN
Eine Werkschau der THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB
10. Juni 2018, 15 Uhr, LTT-Saal

 

KOOPERATION MIT DEN LITERATURTAGEN ALBSTADT
Im November 2017 veranstaltete die THEATERWERKSTATT gemeinsam mit den Literaturtagen Albstadt mehrere Wohnzimmerlesungen in Privaträumen von Albstädter Bürger*innen. Zu Gast waren die THEATERWERKSTATT-Projektautorin Maja Das Gupta sowie Shida Bazyar, Pierre Jarawan, Sudabeh Mohafez und Sabine Peters.

 

ÜBER DIE DÖRFER - alb: hören
Von April bis Juli 2017 war das Unternehmen VOLKSBAUSTELLE (der Dramaturg Tilman Neuffer und der Bildende Künstler Hans HS Winkler) in verschiedenen Orten auf der Alb unterwegs, um sich auf die Suche nach Geschichten zu machen. Ausgangspunkt der Recherche waren 15 (Heimat-)Museen, von denen drei zu Kooperationspartnern wurden: das Stadtmuseum Münsingen sowie die Heimatmuseen in Jungingen (Killertal) und Meßstetten-Hossingen. In allen drei Orten haben die Künstler viele verschiedene Menschen getroffen und zahlreiche Gespräche geführt. So entstand eine Sammlung von mehreren hundert O-Tönen. Diese wurden im Oktober 2017 in Form von Hörskulpturen, die aus ehemaligen Telefonzellen entstanden sind, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Jede der drei Hörskulpturen enthält 25 Geschichten, die nach und nach durch andere ausgetauscht und durch neue ergänzt werden können. 

Die Hörskulpturen stehen im öffentlichen Raum und können rund um die Uhr besucht werden:

münsingen: hören - Münsingen, Rathausplatz
hossingen: hören - Meßstetten-Hossingen, Heimatmuseum (Dorfstr. 13)
jungingen: hören - Jungingen, unterhalb der Kirche (vorübergehend abgebaut)

 

 

(IM VERSCHWINDEN ERSCHEINT ES) in Engstingen
Micha Kranixfeld, Susanne Schuster und Felix Worpenberg waren von März bis Juli 2017 in der Gemeinde Engstingen zu Gast. Unter dem Motto „(im Verschwinden erscheint es)“ betrieben sie gemeinsam mit den Bewohner*innen künstlerische (Raum-)Forschung, um populäre Annahmen über den Strukturwandel im ländlichen Raum in Frage zu stellen  und spekulatives Wissen über Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Ortes zu produzieren. In Kooperation mit der örtlichen Jugendhaus, Schulen, Vereinen und vielen Engstinger*innen entstanden mehrere Teilprojekte, darunter eine Marionettentheateraufführung, ein Musikvideo für eine lokale Band und die inszenierte Ortserkundung #ciaoamore, bei der Besucher*innen per SMS durch die Gemeinde geführt wurden.

Der Höhepunkt des Projekts war die Schlosshofhockete im Juli, bei der die drei das (aus gespendetem Holz gebaute) neue Engstinger Schloss präsentierten, Bewohner*innen beider Ortsteile zum Schlossduell zwischen Klein- und Großengstingen einluden und in einer Ausstellung Ergebnisse ihrer Projektarbeit vorstellten.

Ausgehend von der Frage, welche Gegenstände in 25 Jahren verschwunden sein oder keine Rolle mehr spielen werden, hatte das Künstler*innenteam zusammen mit vielen Engstinger*innen eine Zeitkapsel befüllt, die mit einer feierlichen Zeremonie an ihren Bestimmungsort gebracht wurde. Bis 2042 soll sie nun im Engstinger Kirchturm verwahrt werden; (spätestens) dann wollen die Künstler zurückkehren und ihr Projekt fortsetzen.

 

PROJEKTAUTORIN MAJA DAS GUPTA

Dreimal vier Wochen war die Autorin Maja Das Gupta in der Spielzeit 16/17 unterwegs, um "Albkulturen" zu erforschen, Schreibworkshops für Jugendliche durchzuführen und die THEATERWERKSTATT-Projekte schreibend zu begleiten. Ihre Eindrücke teilte sie regelmäßig auf unserem Blog.

 

PARADIESISCHE ZEITEN in Winterlingen

Ein junges Künstlerteam um Jeffrey Döring hat sich in Winterlingen einquartiert und dort unter dem Titel "Paradiesische Zeiten" mehrere kleine Kunst- und Begegnungsformate umgesetzt. Die Künstler*innen recherchierten zu den Themen "Migration" und "Heimat" und luden alle Interessierten ein, sich zu beteiligen. Außerdem haben sie ein leerstehendes Ladenlokal im Ortskern umgestaltet: Im EDEN fanden wöchentlich Kinoabende und lockere Treffs statt. Das Projekt mündete in eine Abschlussinszenierung, die Mitte März Premiere feierte:

„Schule der Sehnsüchte“ – Ein Winterlinger Stationentheater

Aus der Winterlinger Begegnungsstätte wurde wieder ein Schulhaus und zwar ein ganz besonderes: Neue und alteingesessene Gemeindemitglieder wurden zu Akteur*innen ihrer eigenen Geschichten. Das Publikum wandelte wie eine Schulklasse durch die Räume und begegnete Erzählungen von Flucht, Ankommen und der Suche nach einem neuen Gefühl von Heimat.
Premiere 9. März 2017 um 19 Uhr
Weitere Vorstellungen 11. März 2017 um 19 Uhr & 12. März 2017 um 18 Uhr
Ort Begegnungsstätte, Gerhardstraße 11, 72474 Winterlingen

 

   

Fotos: David Klumpp

 

VIDEO-HIKE WINTERLINGEN

Zusammen mit über 150 Beteiligten aus Winterlingen und Umgebung hat der Autor und Regisseur Tobias Rausch die Smartphone-App Video-Hike Winterlingen entwickelt. Der Video-Hike ist eine ganz besondere Wanderung, ein digitales Kunstprojekt, das Orte, Menschen und ihre Geschichten sinnlich und informativ erlebbar macht. Seit dem 9. Oktober 2016 ist die App kostenlos erhältlich. Mehr Infos hier.

 

    

 


INFOS und KONTAKT

 

Blog: albkulturen.wordpress.com

Mail: info@landestheater-tuebingen.de

 

 

Die THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB ist ein Teilprojekt der Kooperation STADT. LAND. IM FLUSS. des LTT mit dem Theater Lindenhof. Sie umfasst Einzelprojekte, gemeinsame Projekte und einen Gastspiel- und Ideenaustausch – mit zwei gemeinsamen Zielen: Die Weiterentwicklung unserer Institutionen und die Stärkung der Kultur im ländlichen Raum, insbesondere auf der Schwäbischen Alb.

 

STADT. LAND. IM FLUSS. wird im Rahmen des Projekts „Lernende Kulturregion Schwäbische Alb“ gefördert in „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.

 

Hintergrund
Wie lässt sich das Kulturangebot in ländlich geprägten Regionen und kleineren Städten weiterentwickeln? Und wie können sich Kulturinstitutionen vor Ort für neue Aufgaben, Inhalte und Kooperationen öffnen? Das Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt Regionen dabei, ihre Kulturorte und ihr Kulturangebot dauerhaft zu stärken. Beteiligt sind bislang die Regionen Oderbruch, Südniedersachsen, Saarpfalz und die Schwäbische Alb. Ab 2018 kommen weitere Regionen hinzu. Von 2016 bis 2023 suchen die beteiligten regionalen Theater, Stadtbibliotheken, Regionalmuseen, Kulturzentren sowie Opern- und Kunstfestivals in Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort Antworten, wie ein lebendiges Kulturangebot im ländlichen Raum in Zukunft aussehen und organisiert werden kann.

 

 

      

 






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