DIE STÜCKE DER STUNDE

22. April 2015

Es ist geschafft! Vier Premieren an einem Wochenende - alle sehr gut bis ausverkauft, mit begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern und nun auch den ersten Pressestimmen!

 

"Ein Haufen Liebe!" des Frauentheaters Purpur bekam bereits am Samstag eine schöne Besprechung im Schwäbischen Tagblatt mit dem Fazit: "Unterhaltsames Theater mit viel Humor". Auch "die geradlinige Erzählstruktur ohne Schnörkel" und die "Leistungen der Schauspielerinnen" und deren "Dynamik und Kraft" trotz hohen Altersdurchschnitts fanden viel Gefallen.

 

Jan Jochymskis Inszenierung von Brechts "Die Heiligen Johanna der Schlachthöfe" beschreibt Christoph B. Ströhle im Reutlinger Generalanzeiger sehr eindringlich: "Nach dem Scheitern des real existierenden Sozialismus ist das Stück heute gerade durch Johannas Tragik, durch ihre Menschlichkeit, die ins Leere führt, fesselnd. Wo sie mit Leidenschaft für ihre Ideen eintritt, gewaltlos und mit einem naiven Glauben an das Gute, erscheint Mauler als der Satte und Abgeklärte, der sich den Luxus leistet, sich an Johannas Flamme des Idealismus und des unkorrumpierbaren Gewissens zu wärmen. Dass sein Geschäft mit dem Fleisch in jeder Hinsicht ein blutiges ist, verdrängt er gerne ... Vollkommen desillusioniert schreit am Ende die verzweifelte Johanna die Erkenntnis heraus, dass es ohne Härte nicht geht: »Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht, und es helfen nur Menschen, wo Menschen sind.« Regisseur Jan Jochymski macht diese Härte in der 105 Minuten dauernden Aufführung auf schockierende Weise sichtbar." Auch das Ensemble wird gelobt: "Laura Sauer als Johanna und Martin Bringmann als Mauler sind fantastisch in ihren Rollen. Und auch das übrige Ensemble – Franziska Beyer, Carolin Schupa, Raphael Westermeier, Lukas Umlauft, Patrick Schnicke und Daniel Tille – zeigt Schauspiel auf der Höhe dieser Kunst."

 

Wilhelm Triebold im Schwäbischen Tagblatt stimmt zu, dass die "Johanna" das "Stück der Stunde" sei - nicht nur wegen der "undurchschaubaren Geld- und Warenströme", sondern auch weil das "Scheitern der Ideale und der Hoffnung auf eine gütig-gerechtere Welt" gezeigt werde. Die Inszenierung findet er "zielstrebig", die Strichfassung bringe "alles Nötige und Wesentliche unter" und "arbeitet die Gegensätze schön heraus: Verführ- und korrumpierbar sind zuerst die Schein-Heiligen, aufrecht und für die Seligsprechung kompatibel bleibt allein diese tapfere, sonderbare Heilige Johanna", die Laura Sauer als "prinzipientreue, furchtlose Jugendgemeinderätin" anlege - die am Ende eine "Gegengewaltsfreiheitskämpferin" wird.

 

Der junge Lügenbaron "Ronny von Welt", gespielt von Dimetrio-Giovanni Rupp in Thilo Refferts gleichnamigem Stück begeisterte Nadine Nowara im Reutlinger Generalanzeiger: "Rupp spielt und erzählt diese humorvolle und zuweilen auch nachdenkliche Geschichte inmitten des Publikums ... wahnwitzig energetisch rennt er kreuz und quer über die Bühne ... und geht auch mal in die Zeitlupe, um den dramatischen Effekt zu verstärken ... Zur sportlichen Leistung kommt noch hinzu, dass er in die unterschiedlichsten Rollen schlüpft, er weiß sowohl als Mutter als auch als Gettoslang sprechender Mitschüler zu überzeugen." Fazit: "Dieses fantastische Erzähltheaterstück macht jungen und älteren Kindern einfach Spaß."

 

Auch Matthias Reichert im Schwäbischen Tagblatt hat sich mitreissen lassen: "Die Inszenierung von Michael Miensopust nimmt die Zuschauer förmlich ins Geschehen mit hinein ... Die pfiffige Reflektion über die Kraft der Fantasie nimmt die Zuschauer gefangen." Fazit: "Eine schöne Geschichte über Lüge und Ehrlichkeit", in der Dimetrio-Giovanni Rupp "alle Register zieht" - und "es gelingt ihm".

 

„Fein inszeniert in der Theatergruft unter dem Bühnenboden mit Jennifer Kornprobst als großer Tragödin.“ So das erste Resümée des Kritikers Peter Ertle (Schwäbisches Tagbaltt vom 21.4.2015) über "Ismene, Schwester von", das seine Premiere in der Unterbühne des LTT feierte. Das Schauspiel der niederländischen Autorin Lot Vekemans beleuchtet das Schattendasein von Antigones Schwester Ismene, die keine Heldin sein sondern einfach nur ein normales Leben führen wollte. „Die Regie von Tobias Schindler ist dem Text sehr aufmerksam und genau auf der Spur, setzt öfters kleines Innehalten und großes Erschrecken, etwa bevor Ismene den Namen ihrer Schwester – na dann eben doch nicht ausspricht, denn das hat sie sich vorgenommen, sondern ihn – umschreibt ... Ismene beklagt und verteidigt gleichermaßen ihre Feigheit, ihre Unentschlossenheit, sie will die ganze Geschichte erzählen. Sie will es wissen, immer noch“, schreibt Ertle in seiner Premierenbesprechung. Und weiter: „Dass sie stets mehrere Seiten der Medaille sieht, verleiht ihr Weisheit. Ihr Leitstern, das Lebensprinzip, macht sie menschlich.“

 

Die nächsten Vorstellungstermine:

EIN HAUFEN LIEBE! 30.04.15 TICKET , 14.05.15 TICKET

 

DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE 25.04.15 TICKET , 09.05.15 TICKET , 22.05.15 TICKET

 

RONNY VON WELT 17.05.15 TICKET

 

ISMENE, SCHWESTER VON 21.04.15 TICKET , 13.05.15 TICKET







© 2016     Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen Impressum