NICHTS ALS DIE WAHRHEIT IST NIE GENUG - KRITIKEN VOM ERÖFFNUNGSWOCHENENDE

13. Oktober 2014

Drei Premieren-Abende. Immer volles Haus. Viele neue Gesichter. Bowle und Sekt. Der Abendspielplan mit seinen ersten Produktionen unter der neuen Leitung ist in Tübingen angekommen! Am Freitag ging's los mit Henrik Ibsens Öko-Krimi „Ein Volksfeind“ in der Regie vom neuen LTT-Oberspielleiter Christoph Roos, tags drauf mit der schön-schrägen Komödie „Genannt Gospodin“ von Philipp Löhle, inszeniert von Alexander Marusch, und gestern mit dem 9/11-Kammerspiel „Tag der Gnade“, das Ulf Goerke auf die Bühne brachte.

Wilhelm Triebold vom Schwäbischen Tagblatt (an diesem Wochenende LTT-Dauergast): „Mit einem Premierenreigen startete das LTT kräftig durch.“ Ibsens „Volksfeind“ sei das „Stück der Stunde“. „Beherrscht wird die LTT-Bühne von einer Luftmatratze im XXL-Wasserbettformat, auf der nun die Schlachten ausgetragen werden.“ Der Schauspieler Raphael Westermeier gebe den Landarzt Thomas Stockmann immer „äußerst engagiert, beweglich und mit Feuereifer bei der guten Sache“. Im ersten Teil gebe es „Anlaufschwierigkeiten“, doch nach der Pause war klar: „Sehenswert.“

 

„Den Kapitalismus bei den Eiern packen“ - so betitelte Wilhelm Triebold seine zweite Rezension von „Genannt Gospodin“. „Unaufhaltsam unterhaltsamer höherer Blödsinn“, sei das und ein „reizvolles Gedankenspiel um den humor-kritisch zu hinterfragenden Leistungskonsens der Gesellschaft.“ Eine witzige und manchmal „spritzige Kapitalismusverweigerungsverarsche“, deren „größtes Kapital das neue LTT-Schauspielpersonal“ sei.

 

„Mit einem Bekenntnis zum politischen Theater und einer Demonstration großartigen Schauspielertheaters“, so Monique Cantré vom Reutlinger Generalanzeiger, startete am Freitag „das Ensemble von Intendant Thorsten Weckherlin in seine erste Spielzeit“.

 

Der neue LTT-Oberspielleiter Christoph Roos lässt in Ibsens modernisiertem „Volksfeind“ die Beteiligten auf einem Luftkissen nach Haltungen suchen, schreibt Kollegin Kathrin Kipp von den Reutlinger Nachrichten, „so wird das Stück wortwörtlich zum politischen Schwank“. Das neue LTT-Team hole aus dem „Volksfeind“ alles raus, „was er an zeitlosen Fragen so drauf hat“.

 

Den Schwarzwälder Boten hingegen überzeugte „Ein Volksfeind“ nur phasenweise. Christoph Holbein schreibt: „Regisseur Christoph Roos schickt seine Protagonisten zwar in sprachlich gut austarierte Duelle, lässt sie sich glaubhaft echauffieren und schafft durchaus ein paar starke Szenen … .“ Er könne aber nicht verhindern, dass die Inszenierung einige darstellerische Durchhänger hat.

 

Weitere Pressestimmen können Sie auf den Stückseiten nachlesen oder im Bereich Presse. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei einer der nächsten Vorstellungen! Die Termine entnehmen Sie wie immer dem Spielplan.







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