Zwischen Himmel und Hölle

Eine szenerische Lesung des Generationentheater Zeitsprung



Der junge Student David Leipzig wird verhaftet: In seinem Zimmer hat man einen mit Blut unterzeichneten Pakt mit dem Teufel gefunden. Dafür droht ihm zu Beginn des 17. Jahrhunderts im protestantischen Württemberg der Scheiterhaufen - Hexenprozesse sind kein mittelalterliches Phänomen, sondern vielmehr eines der Neuzeit. Der Theologe, Mathematiker und Astronom Wilhelm Schickard und seine Mitstreiter*innen setzen alles in Bewegung, um David zu retten; sie setzen auf moderne Wissenschaft, Bildung und Vernunft. Historische Begebenheiten werden zu einer Geschichte verknüpft, die kurz vor dem Eintritt Württembergs in den 30-jährigen Krieg spielt. Herumziehende Soldaten vergewaltigen, plündern, verbreiten die Pest. In solchen Kriesenzeiten stehen (religiöser) Fundamentalismus und Verschwörungsmythen hoch im Kurs. Damals wie heute verleiten Angst, Unsicherheit und wirtschaftliche Schwierigkeiten dazu, nach einfachen Erklärungen zu suchen. Die Sterne Wegir, Schedir, Aldebaran kommentieren das historische Geschehen aus einer überzeitlichen Perspektive - ein märchenhaftes Element, das neben der Verknüpfung von Historie und Gegenwart zeigt, dass keine Wissenschaft ohne Glück, Zufall und Phantasie auskommt.

 

Gelesenes, Recherchiertes, Szene und Quellentexte nehmen das Publikum mit in die Welt um 1628. Die szenerische Lesung gilt gleichzeitig als Vorgeschmack auf den Theater-Spaziergang, der Sie ab Ende Mai 2022 in die ältesten Viertel Tübingens führt.

 

Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Würtemmberg


Premiere 02. Dezember 2021

Pausiert



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