Jürgen Herold, Florenze Schüssler, Dennis Junge · Foto: Martin Sigmund
Jürgen Herold, Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund
Sabine Weithöner, Jürgen Herold · Foto: Martin Sigmund
Jürgen Herold · Foto: Martin Sigmund
Jürgen Herold, Jens Lamprecht, Nicolai Gonther, Dennis Junge · Foto: Martin Sigmund
Sabine Weithöner, Jürgen Herold · Foto: Martin Sigmund
Dennis Junge, Jürgen Herold, Nicolai Gonther · Foto: Martin Sigmund
Nicolai Gonther, Jürgen Herold · Foto: Martin Sigmund
Florenze Schüssler, Jürgen Herold · Foto: Martin Sigmund
Jürgen Herold, Dennis Junge · Foto: Martin Sigmund
Florenze Schüssler, Dennis Junge · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht, Nicolai Gonther · Foto: Martin Sigmund
Florenze Schüssler, Jürgen Herold · Foto: Martin Sigmund

Transit

Nach dem Roman von Anna Seghers / Bühnenbearbeitung von Reto Finger


Reutlinger Nachrichten, 11. Oktober 2019

Warten ist die Hölle

(von Kathrin Kipp)

Das Landestheater Tübinbgen zeigt das Emigrantenstück "Transit" nach Anna Seghers

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Schwarzwälder Bote, 10. Oktober 2019

Letzte Chance: stimmiges Bild zwischen Hoffnung und Verzweiflung

(von Christoph Holbein)

Inszenierung des Schauspiels "Transit" überzeugt durch ein atmosphärisch-dichtes Konzept

Dem Regisseur Akillas Karazissis gelingt, eine präsente, dicht gewobene, den Stoff gut durchdringende und damit kurzweilige Regiearbeit auf die Bühne des großen Saales zu zaubern. Das ist stimmig und intensiv und spiegelt treffend die Atmosphäre der Vorlage wider, in der die Autorin, die selbst 1941 über Marseille nach Mexiko floh, die Geschichte einer Liebe zwischen Flucht, Exil und der Sehnsucht nach einem Ort, der ein Zuhause ist, erzählt.


In Europa tobt der Zweite Weltkrieg. Marseille als letzter „freier“ Überseehafen bietet die ultimative Chance für wartende Flüchtlinge, aus dem brennenden Europa herauszukommen. Es sind vor allem Deutsche, die ihr Leben retten und sich vor dem mörderischen Treiben der Nazi-Schergen in Sicherheit bringen wollen: Juden, Regimekritiker und Künstler. Aber sie müssen warten – auf eine Aufenthaltsgenehmigung, einen neuen Pass, ein Transit-Visum. Es ist ein Ausharren zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Und dieses gefangen sein in diesem Labyrinth von Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, von innerem Verzweifeln und kindischer Freude, von Liebe und Ausweglosigkeit übersetzt der Regisseur in zum Teil skurrile Gänge, die mitunter in Gerenne ausarten, und treffend choreografierte Tänze. Auf dem roten Teppich, zwischen Barhockern und Restaurant-Tischen, vor Doppelstock-Bettgestellen und dem überdimensionalen Plakat-Bild eines Luxusdampfers – Kathrin Krumbein sorgt für das passende Ambiente – entwickelt sich im Spot und Halbdunkel ein gut komponiertes Spiel, alles untermalt und begleitet von der Musik von Kornilios Selamsis. Die Gänge haben etwas Aufgeregtes an sich. Das Ensemble spielt gut. Die Geschichte ist fein erzählt in schöner Sprache. Die Inszenierung am LTT trägt sich und offeriert ein sensibles Tempo, wenn auch vielleicht kleinere Nuancen etwas zu gekünstelt wirken. Das ist flott dargeboten und entbehrt nicht einer gewissen Situationskomik, wenn die Schauspieler Hundegebell pointiert imitieren oder auf einem imaginären Instrument Klavier spielen. Der Regisseur scheut sich nicht vor Nacktheit und zeichnet die Figuren nuancenreich. Damit schafft er es, die Grausamkeit der Situation und die Unmenschlichkeit der über das Schicksal der Protagonisten entscheidenden Bürokratie in eindrucksvolle Bilder zu gießen. Es entsteht ein Kaleidoskop der verschiedenen Flüchtlingsszenarien, zum Teil pantomimisch untermauert und tänzerisch symbolisiert.


Die Aufführung am LTT atmet eine ausgewogene Dynamik, bei der keine Details, keine Regie-Ideen, keine Szenen aus dem Rahmen fallen. Wie gesagt: eine stimmige Inszenierung.


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Schwäbisches Tagblatt, 30. September 2019

Ménage à quatre vor dem letzten Schiff

(von Peter Ertle)

Es beginnt mit dem Schluss, mit der Nachricht, dass die Montreal untergegangen ist. So ist das in Anna Seghers „Transit“ (erschienen 1944), so ist das auch in Reto Fingers moderner Bühnenfassung, so ist das am LTT, wo Akillas Karazissis sie inszeniert.

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Reutlinger General-Anzeiger, 30. September 2019

Spielen in Zeiten des Erzählens

(von Martin Bernklau)

Woran mag es liegen, wenn man nicht so vorbehaltlos in den starken Beifall einstimmen will, den das Publikum im LTT am Freitagabend der Premiere von »Transit« spendete? Dabei ist doch allein schon schön, wenn eine als kommunistische Betonköpfin geschmähte Schriftstellerin wie Anna Seghers für ihre beklemmenden Geschichten aus dem Weltkrieg, im Wartesaal von Flucht und Exil in der Hafenstadt Marseille, wieder auftaucht. Und die Inszenierung des renommierten griechischen Regisseurs Akillas Karazissis, die Darstellung der Rollen, vor allem auch Bühnenbild und Kostüme waren ja durchaus ganz gut gelungen.

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