Vokalensemble, Johannes Fritsche, Johanna Pommranz, La Banda Modern · Foto: Martin Sigmund
Vokalensemble, Johannes Fritsche, La Banda Modern · Foto: Martin Sigmund
Vokalensemble, Johanna Pommranz, Aline Quentin, Johannes Fritsche, La Banda Modern · Foto: Martin Sigmund
Johannes Fritsche, Patrik Hornák, Johanna Pommranz, Vokalensemble · Foto: Martin Sigmund
Johanna Pommranz, La Banda Modern · Foto: Martin Sigmund
Vokalensemble, Johannes Fritsche · Foto: Martin Sigmund
Aline Quentin, Johanna Pommranz, Johannes Fritsche, Patrik Hornák, Vokalensemble · Foto: Martin Sigmund
Johannes Fritsche · Foto: Martin Sigmund

Im Thurm

Kammeroper von Markus Höring



Gedichte, biographische Dokumente wie Briefe von und an Hölderlin sowie Auszüge aus seiner Krankenakte bilden den Ausgangspunkt für das Libretto der Kammeroper „Im Thurm“. Vom Tübinger Turm aus blickt der scheinbar „verrückte“ Hölderlin in vier Tableaus, die durch seine späten Jahreszeitengedichte eingerahmt werden, auf seine Lebensgeschichte zurück.

 

Im „Prolog“ hadert er mit seinem Schicksal, verhält sich einem Besucher gegenüber exzentrisch und besteht darauf, „Scardanelli“ genannt zu werden. Im „Frühling“ weigert sich der 22-Jährige im konfliktreichen Dialog mit seiner Mutter, Theologe zu werden. Hölderlin sympathisiert mit den Ideen der Französischen Revolution, ist aber kein Radikaler wie sein Freund Isaac Sinclair. Der „Sommer“ handelt von einer ernüchternden Begegnung mit Johann Wolfgang von Goethe, der sich abschätzig und arrogant ihm gegenüber verhält. Heimlich trifft sich Hölderlin mit seiner Angebeteten Susette Gontard, bis ihr Ehemann ihn entdeckt und als Domestiken des Hauses verweist. Im „Intermezzo“ mit seinem Gedicht „Hälfte des Lebens“ wird die Hast und Unruhe der fluchtartigen Frankreichreise musikalisch geschildert. Der „Herbst“ beinhaltet die Nachricht von Susettes frühem Tod. Hölderlin bricht in einem Wahnanfall endgültig mit seiner Mutter und wird daraufhin nach Tübingen geschickt. Dort wird der geknebelte und gefesselte Hölderlin vom leitenden Arzt Dr. Autenrieth und einem Studenten mit Medikamenten ruhig gestellt. „Winter“: Schreinermeister Ernst Zimmer und seine Tochter Lotte betreuen Hölderlin liebevoll. Nach einer Erscheinung Susettes als „Diotima“ aus seinem Hauptwerk „Hyperion“ stirbt Hölderlin 1843 nach 36 Jahren in der Isolation.

 

Der Komponist Markus Höring wurde 1969 in München geboren und studierte Komposition, Orgel und Musiktheorie. Höring arbeitet neben Stilmitteln der Gegenwart auch mit musikalischen Zitaten aus Hölderlins Zeit, dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Dabei verfolgt er bei seinen Werken einen grundlegend tonalen Ansatz, der vom Zuhörer gut nachzuvollziehen ist.

 

Seine Kammeroper „Im Thurm“ ist ein Auftragswerk der Universitätsstadt Tübingen, unterstützt durch die Stadtwerke Tübingen und die Kreissparkasse Tübingen.

 

Das gesamte Programmheft zur Inszenierung inklusive Libretto finden Sie hier.

 

 

                            

 

Mit freundlicher Unterstützung von


Premiere 25. Februar 2022

Letzte Vorstellung 27. Februar 2022

Dauer 90 Minuten



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