Susanne Weckerle, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Jennifer Kornprobst, Gilbert Mieroph · Foto:Tobias Metz
Dennis Junge, Gilbert Mieroph, Susanne Weckerle, Daniel Holzberg · Foto: Tobias Metz
Mattea Cavic, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Gilbert Mieroph, Stephan Weber · Foto: Tobias Metz
Rolf Kindermann, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Daniel Holzberg, Mattea Cavic, Stephan Weber, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Stephan Weber, Mattea Cavic, Daniel Holzberg, Susanne Weckerle, Dennis Junge, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Susanne Weckerle, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Jennifer Kornprobst, Rolf Kindermann, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Rolf Kindermann, Gilbert Mieroph · Foto: Tobias Metz
Gilbert Mieroph, Daniel Holzberg · Foto: Tobias Metz

Die Stunde des Unternehmers

Schauspiel von Felix Huby und Hartwin Gromes

Uraufführung


Esslinger Zeitung, 13. Dezember 2018

Der Boss reist zweiter Klasse

(von Elisabeth Maier)

Aufstieg und Fall des Patriarchen Adolf Merckle, Gründer des Generika-Riesen Ratiopharm, hat Felix Huby und Hartwin Gromes zu ihrem Stück „Die Stunde des Unternehmers“ inspiriert. Uta Koschel hat die Uraufführung am Landestheater Tübingen mit poetischem Schauspielertheater in Szene gesetzt.

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Reutlinger Nachrichten, 11. Dezember 2018

Tod in der Not: Das einsame Ende des Walter Weicker

(von Christina Hölz)

Der Patriarch verzockt sein Firmenimperium und wirft sich vor den Zug: Regisseurin Uta Koschel inszeniert Felix Hubys "Die Stunde des Unternehmers" am LTT als wirtschaftliches Sittengemälde - als starkes Episodendrama.

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Schwäbisches Tagblatt, 3. Dezember 2018

Aufstieg und Fall des Walter Weicker

(von Peter Ertle)

Am LTT hatte das ans Schicksal Adolf Merckles angelehnte "Die Stunde des Unternehmers" Premiere. Ein ehrliches, dramaturgisch kluges Stationendrama, eine brauchbare Studie über einen typischen Nachkriegs-Unternehmer, einen Patriarchen alten Schlags, dessen Modell in einer veränderten, von wirtschaftlicher Turbo-Globalisierung gezeichneten Welt scheitert.

 

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Reutlinger Generalanzeiger, 3. Dezember 2018

Die Leiden des alten Weicker

(von Kathrin Kipp)

Am LTT bekommt jetzt der Unternehmer seine Stunde: Am Beispiel von Walter Weicker, der sich in seiner ungebremsten Gier an der Börse verzockt und im Zuge der Finanzkrise sein gesamtes Lebenswerk zerstört. (…) Die Rückblenden werden von zeittypischen Songs umspült, in die Dialoge fließen zeitgeschichtliche Ereignisse und Stimmungen ein, und so entsteht eine Mischung aus Biografie, Zeitgeistdoku, Unternehmer-Porträt, Familien-Drama und Erörterung: Gibt es den »guten« Kapitalisten? Gibt es überhaupt ein Richtiges im Falschen? Und steht diese individuelle Geschichte nicht für unser ganzes System, das uns viele Privilegien bietet, das aber zunehmend unsere Ressourcen und Lebensgrundlagen zerstört? Das LTT unter der Regie von Uta Koschel jedenfalls bringt die Ambivalenz zwischen Erfolgsrausch und (Selbst-)Zerstörung schön plastisch auf die Bühne.

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Stuttgarter Nachrichten, 3. Dezember 2018

Der Patriarch, der sich vor den Zug warf

(von Thomas Morawitzky)

Das Tübinger Landestheater zeigt ein Drama von Felix Huby über den Ulmer Milliadär Adolf Merckle: "Die Stunde des Unternehmers" ist zwar konventionelles, aber kraftvolles Theater

Die erste Szene ist stark: Der Unternehmer, ein gedrungener Mann im Anzug, schiebt seinen schweren Schreibtisch über die Bühne – und doch scheint es, als sei er selbst es, der vom Tisch gezogen würde, als mühe er sich mit aller Kraft, den Tisch zu halten, der in einem Wind davon treiben möchte. Es ist Silvester, immer wieder Silvester, im Drama „Die Stunde des Unternehmers“ von Felix Huby und Hartwin Gromes, das im Tübinger Landestheater uraufgeführt wurde. (…)

Der Mann, der mit dem Schreibtisch ringt, durchlebt in den zwei Stunden des Stücks seine ganze Laufbahn bis zur Krise, eine Collage aus den Silvesterabenden vieler Jahre. Tom Musch hat die Familie des Unternehmers und viele weitere Figuren eingekleidet und die Bühne in silberne Vorhänge gehüllt. Schnee liegt dort immer, was geschieht, hinterlässt also Spuren. Musik bildet die Zeit bis zu den neunziger Jahren ab: Träumt Weicker von seinen Anfängen, singt Dean Martin ihm Erinnerungen vor.

Das ist konventionelles Theater, frei von Überraschungen allein schon deshalb, weil das tragische Ende ja bekannt ist. Ute Koschel jedoch hat das Stück dicht und kurzweilig inszeniert. Susanne Weckerle spielt die Unternehmergattin, Rolf Kindermann den Arbeiter, Vater, Großvater. Sie und andere haben ihre Momente, kraftvoll, tragisch, sarkastisch, sie ziehen als Partybande durchs Silvesterbild – die „Stunde des Unternehmers“ aber ist vor allem die Stunde des Gilbert Mieroph.

Mieroph spielt den Walter Weicker und scheint für diese Rolle geboren zu sein. Er tobt, er telefoniert, er schmiegt sich an seine Frau und tanzt mit ihr, feuert einen Mitarbeiter wegen einer Lappalie, ist barsch und hart, wird weich, jovial, verzweifelt, fordernd, selbstgewiss, hysterisch. Er lehnt aufgelöst an seiner Schreibtischkante und empört sich auch über Privates: „Warum schwätzat meine Kinder ums Verrecka nemme Schwäbisch?“ Gilbert Mieroph leuchtet jeden Winkel seines Unternehmers aus, gibt ihm viele Gesichter und Haltungen – aber immer, wenn es still wird auf der Bühne, hört das Publikum, wie Walter Weickers Uhr tickt.


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