Eine Fortschreibung der Orestie letzter Teil von Maxi Obexer · Uraufführung
Im dramatischen Kampf um die Beschwichtigung der Rachegöttinnen bringt Athene alle Frauen wieder zum Leben, die der Blutrache zum Opfer fielen: das Mädchen Iphigenie, die Mutter Klytaimnestra, Agamemnons Geliebte Kassandra und – die einzige Überlebende – Elektra. Die Orestie gilt als der Gründungstext der Demokratie – Orest, der sich dem Prozess unterwirft, als ihr erster Vertreter. Dabei startet Athene das mühsame Geschäft der demokratischen Verhandlung: Sie schafft eine gemeinsame Gesprächsgrundlage und erzielt schließlich eine friedliche Einigung.
Das Auftragswerk lässt die Frauenfiguren ihre abgebrochenen Geschichten zu Ende erzählen, teilt ihre Loyalitätskonflikte und ihren Anteil im Kampf um Würde, Anerkennung, Teilhabe und Selbstbestimmung. Die Frauen der Orestie zeigen, dass ein wahrer Kompromiss nur möglich ist, wenn alle zu Wort kommen, auch diejenigen, die schon aus der Geschichte herausgeschrieben sind. „Sonst“, so prophezeit Kassandra, „macht es Schule, und wir fliegen immer wieder aus der Geschichte, sobald wir unseren Job getan haben.“
Premiere 14. Februar 2026