Insa Jebens · Foto: Martin Sigmund
Leo Kramer, Rolf Kindermann, Insa Jebens, Gilbert Mieroph · Foto: Martin Sigmund
Rolf Kindermann, Sarah Liebert, Gilbert Mieroph · Foto: Martin Sigmund
Leo Kramer · Foto: Martin Sigmund
Rolf Kindermann, Leo Kramer, Insa Jebens, Sarah Liebert, Gilbert Mieroph · Foto: Martin Sigmund
Gilbert Mieroph · Foto: Martin Sigmund
Sarah Liebert, Leo Kramer, Insa Jebens, Rolf Kindermann · Foto: Martin Sigmund
Rolf Kindermann, Insa Jebens, Leo Kramer, Sarah Liebert, Gilbert Mieroph · Foto: Martin Sigmund
Sarah Liebert, Gilbert Mieroph · Foto: Martin Sigmund
Rolf Kindermann, Sarah Liebert, Gilbert Mieroph, Leo Kramer · Foto: Martin Sigmund
Rolf Kindermann · Foto: Martin Sigmund
Sarah Liebert · Foto: Martin Sigmund
Rolf Kindermann, Gilbert Mieroph, Sarah Liebert, Leo Kramer · Foto: Martin Sigmund
Rolf Kindermann · Foto: Martin Sigmund
Peter Engel

„...worin noch niemand war“ – Ein Heimatabend

Von Jörn Klare · Uraufführung · 15+


Augsburger Allgemeine, 21. Oktober 2025

Im Stadttheater Landsberg stellt sich die Frage „Was ist Heimat“

(von Lu Grundmann)

Das Landestheater Tübingen gastiert mit dem neuen Stück von Jörg Klare. Ein grandioser, bewegender Theaterabend. 

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Münchner Merkur, 20. Oktober 2025

Grandios: LTT in Landsberg mit „... worin noch niemand war – ein Heimatabend“

(von Susanne Greiner)

„Ein Heimatabend“: Das Tübinger LTT brilliert mit dem Stück „... worin noch niemand war“. Das Gastspiel im Landsberger Stadttheater begeistert.

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Schwarzwälder Bote, 15. Oktober 2025

Eine facettenreiche Reise in die Gefühle

(von Christoph Holbein)

Die LTT-Inszenierung erweist sich als runde Sache mit viel Kreativität, Einfallsreichtum und jeder Menge Input, Anregungen und ernsten Inhalten.

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Theater der Zeit, 15. Oktober 2025

Heimat in der ganzen Welt wiederfinden

(von Elisabeth Maier)

Obwohl Klare seinen „Heimatabend“ in der Universitätsstadt Tübingen verortet, schweift sein Blick in die Welt. Das macht dieses Musiktheater so besonders.

Auf dem Kunstrasen stehen Gartenzwerge. Eine Fototapete mit grasenden Kühen zieht die Blicke auf sich. Im Zentrum dieser Kulisse ist ein Fenster mit heruntergezogener Jalousie. Durch einen Schlitz gafft der Schauspieler Rolf Kindermann ins Publikum. In diesem Augenblick fällt die Idylle auseinander. Bespitzeln die Menschen einander? Mit subtilen Bildern wie diesem bringt Regisseur Sascha Flocken die Uraufführung „…worin noch niemand war – ein Heimatabend“ am Landestheater Tübingen auf die Bühne. In der verstörenden Produktion betrachtet der Autor und Journalist Jörn Klare den Heimatbegriff aus einer weltoffenen Perspektive. So deutet er gängige Narrative um.

Für rechtsradikale und wertkonservative Gruppen ist „Heimat“ ein Kampfbegriff. Das macht es schwer, unbefangen damit umzugehen. Für geflüchtete Menschen aber ist das Wiederfinden einer Heimat mit tiefer Sehnsucht besetzt. Und auch für einen linken Denker wie den Philosophen Ernst Bloch, der in Tübingen lebte, ist Heimat ein großes Thema. Diese Widersprüchlichkeit reizt den Autor und Journalisten Jörn Klare, der seit 2016 Theaterstücke schreibt. Im März 2016 kam beim Ullstein Verlag der Band „Nach Hause gehen: eine Heimatsuche“ heraus. Diesen Weg hat der 60-Jährige auch körperlich nachempfunden. Der Wahl-Berliner ging an 31 Tagen 600 Kilometer zu Fuß in seine Ursprungsheimat Hohenlimburg.

Mit Biss taucht das fünfköpfige Ensemble des Landestheaters in die musikalisch-literarische Revue ein. Der Abend beginnt mit der „Winterreise“ des Komponisten Franz Schubert: „Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh‘ ich wieder aus.“ Das kommentieren die Schauspieler mit ihren eigenen Erfahrungen: „Schwaben ist scheiße!“ sagt Insa Jebens. „RT ist noch beschissener“ kontert Gilbert Mieroph, der die Stadt Reutlingen nicht mal aussprechen mag. Das gnadenloseste Urteil über die Universitätsstadt fällt Rolf Kindermann: „Tübingen ist am allerbeschissensten.“ Was sich anhört wie vergnügliches Geplänkel, hat einen ernsten Hintergrund. Die Wortfetzen spiegeln eine Leere, die der Verlust einer Heimat mit sich bringt. Wie sich das anfühlt, wissen Schauspieler:innen nur zu gut, wenn sie von Engagement zu Engagement ziehen.

Ironische Schlenker wagt Doreen Back bei den Kostümen wir auch beim Bühnenraum. Die Akteur:innen tragen trendige Nadelstreifenanzüge mit Ketten und Ansteckern. Das steht im krassen Kontrast zu den Heimatbildern aus der Wirtschaftswunderzeit, die aus Familienalben entlehnt scheinen. Videoclips schlagen Brücken zum dokumentarischen Charakter des Auftragswerks, das Klare für die Tübinger Bühne geschrieben hat.

In Gesprächen mit Vertriebenen, Geschäftsleuten und Geflüchteten hat Jörn Klare den Heimatbegriff sehr unterschiedlich betrachtet. Insa Jebens fühlt sich in die zerrissene Seele eines Dorfkinds hinein, das sich in der früheren Heimat fremd fühlt. Sarah Liebert lenkt den Blick auf junge Menschen in Afghanistan, die in ihren Dörfern jeden Tag um ihr Leben fürchten müssen. Mit Laptop und zwei Koffern reist Gilbert Mierophs digitaler Nomade um die Welt. In der global vernetzten Lebenswirklichkeit findet „Heimat“ zunehmend in den Köpfen statt. Dass sich auch ein großer, aber zerrissener Dichter wie Friedrich Hölderlin nach Heimat sehnte, bringt Leo Kramer schön und kraftvoll zum Klingen. In seinem Gedicht „Heimat“ sehnt sich der Dichter, der Zeit seines Lebens nach einem Halt in der Welt suchte, nach den „Wäldern der Jugend“ zurück.

In der knapp zweistündigen Revue gelingt Jörn Klare das Kunststück, die Komplexität des Heimatbegriffs zu erfassen. Von den Schlachtfeldern im Libanon bewegt sich der Abend zurück in die verschlafenen Dörfer, in denen junge Menschen verkümmern. Dass die fünf Schauspieler die Komödienkunst brillant beherrschen, kommt dem entgegen. Jan Paul Wege hat eine Musik geschrieben, die sich von der leichten Liedkunst der Romantik über das Volkslied in schwere, bedrückte Klanglandschaften bewegt. Die Vielstimmigkeit, wie sie Klare in den Texten anlegt, spiegelt sich in den Kompositionen wider. Obwohl Klare seinen „Heimatabend“ in der Universitätsstadt Tübingen verortet, schweift sein Blick in die Welt. Das macht dieses Musiktheater so besonders.

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Schwäbisches Tagblatt, 8. Oktober 2025

Zwei Stunden Vorschein

(von Peter Ertle)

Unbedingt anschauen! „…worin noch niemand war sucht am LTT nach Heimat und findet mehr als eine, jenseits von Kitsch, Provinzialität und Nationalismus.

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Reutlinger General-Anzeiger, 6. Oktober 2025

Die Säge singt am Lindenbaum: Das Tübinger LTT fragt, was Heimat ist

(von Thomas Morawitzky)

Was ist Heimat? Ein Begriff geht um und keiner weiß, was soll er bedeuten. Das LTT versucht eine urkomische und gescheite Aufklärung mit Jörn Klares »...worin noch niemand war«. Mit dabei: ein prominenter Ehrengast.

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cul-tu-re.de online, 5. Oktober 2025

Heimat, Fremde, Fluchten

(von Martin Bernklau)

In der LTT-Werkstatt hatte Jörn Klares „… worin noch niemand war – ein Heimatabend“ seine umjubelte Uraufführung

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