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Von Jörn Klare · Uraufführung
Schwäbisches Tagblatt, 8. Oktober 2025
(von Peter Ertle)
Unbedingt anschauen! „… worin noch niemand war“ sucht am LTT nach „Heimat“ und findet mehr als eine, jenseits von Kitsch, Provinzialität und Nationalismus.
Der Stargast, für den zu Beginn die Showgasse gebildet wird, kommt erstmal nicht. Mehrmals an diesem Abend wird er noch anrufen. Alle hetzen sie dann zum Telefon, eine nimmt ab: „Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen, Jebens am Apparat.“ Oder: Mieroph. Oder: Kramer. Liebert. Kindermann.
Wenn man die Namen dieses Theaters mal so vollständig ausspricht, hat man mit Württemberg, Hohenzollern, Tübingen und Reutlingen schon vier Ortsbezeichnungen, damit vier mögliche Heimaten. Und wenn die Schauspieler, was sie anfangs auch tun, mal aufzählen, wo sie herkommen und bislang gelebt haben, dann kommt man bei Jebens, Kindermann, Kramer, Liebert und Mieroph auf – wir haben jetzt nicht genau mitgezählt – so um die vierzig Stationen, allesamt potenzielle Heimaten.
Potentiell – weil: was das ist, Heimat, das weiß ja niemand so genau, obwohl alle eine in sich herumtragen, zumindest das Gefühl ihrer Abwesenheit: Heimat. Sie zu suchen, zu umkreisen, infrage zu stellen, ist dieser Abend angetreten. Der Stargast, selbstverständlich ist das die Heimat selbst, wird, wie Godot, nie kommen, vielleicht weil sie etwas ist, „worin noch niemand war“, so der Bloch zitierende Titel dieses Stücks. Am Ende dieses Abends werden wir aber eine ausreichende Ahnung von ihr bekommen haben, man kann sagen: Sie ist angekommen. Tatsächlich sitzt sie dann auch auf dem Sofa, vielfältig, wie sie ist gleich fünfgestaltig – im übertragenen Sinn. Konkret handelt es sich um Bloch, beziehungsweise Ernst, so wird er am Telefon ja angesprochen. Und ernst ist ja auch der Umgang mit der Heimat in aller Regel, ernst und schwer oder zumindest sehr tümlich.
Ganz anders dieser Abend. Er ist spielerisch und leicht, und doch ernsthaft. Stückeschreiber Jörn Klare, das zeigte er schon beim LTT-Stück „Vom Wert des Leberkäsweckles“ theatralisiert journalistische und wissenschaftliche Dokumentation. Den zentralen Teil dieses Abends bilden Interviews mit ganz normalen Menschen, ein Stück empirischer Kulturwissenschaft. Andere Teile sind ein bisschen Etymologie, dann geht es in Soziologie und Politikwissenschaft, werden die Entstehung des Begriffs Heimat und seine bisherigen Hochkonjunkturen kausal gemacht, ökonomisch und politisch eingebettet.
Und da soll Theater rauskommen und kein Essay, kein Lehrbuch? Genau, das wird hier, unter der Regie von Sascha Flocken, zu einem äußerst kurzweiligen, liebenswerten, charmanten Theaterabend. Keine Belehrung, sondern: Gespräch, Geschichten, Spiel. Wie jenes ganz berückende Duett zwischen der Heimat (hier: Rolf Kindermann) und einer, die sie verlassen hat (Sarah Liebert). Oder jener probenähnliche Tollpatschversuch, Heimatgefühl qua Schauspielanimation direkt ins Publikum schwappen zu lassen.
Das mobile Bühnenbild (Doreen Back) wird dauernd verschoben, Symbolik für die sich stets ändernden Facetten des Heimatbegriffs, in erster Linie optische Abwechslung: Immer entstehen neue Spielflächen für die Akteure, die wechselnden Lichtsequenzen, die Videos.
Gegen Schluss wird aus allen Bühnenelementen immer deutlicher dies eine, gemeinsame Haus gebaut, aber ach, dauernd fällt eine Wand um, Heimat hält nicht. Zwischendrin ruft immer Ernst an, er ist noch verhindert. Einmal ist sogar Friedrich dran, Hölderlin. Mieroph schreibt mit, was er sagt. Geht schon etwas in die Blochsche Richtung. Auch Franz ist da, Schubert, nicht am Telefon, aber in der Musik des Abends. Die Liebe, vielleicht ja auch die Heimat, liebt das Wandern, vom einen zu dem anderen (Musikalische Leitung: Jan Paul Werge).
Wie gesagt: Zentral in diesem Stück sind die Interviews, Selbstauskünfte, die vorführen, was Heimat jeweils sein könnte. Vom digitalen Nomaden, der im Moment auf einer Südseeinsel lebt (exotische Tiergeräusche: Ensemble) und nur einen Laptop braucht über die junge Frau aus dem Bergdorf (Insa Jebens), die ihr Leben lang nicht rauskommt aus Enge und Verantwortungsgeflecht, bis hin zu jenem Mann (Leo Kramer), der sich fürs Kloster entschied, aber auch dort keine Heimat fand, sondern nur eine Vorübung aufs heimatlich vorgestellte Jenseits. Nicht zu vergessen die Fluchterfahrungen, die uns nach Damaskus (Rolf Kindermann) oder zu den Taliban mitnehmen und dann wieder mitten nach Deutschland. Auch was es heißt, als türkischstämmige Deutsche in Holzgerlingen aufzuwachsen (Sarah Liebert), erfahren wir.
Dass Heimat ohne Gestaltung, Grenzen und Regeln wohl nicht auskommt, weil sonst einzig das Recht des Stärkeren herrscht, kann man aus einem Streitgespräch mitnehmen, aber eben nicht als Ergebnis, sondern als Position eines Streitfalls. Welche Deformation es allerdings darstellt, Heimat als fremdenfeindliche Besitzstands- oder Genpoolwahrung misszuverstehen, das braucht dieser Abend gar nicht auszusprechen. Er atmet es mit jeder Pore aus, einfach, indem er zeigt, was der Fall ist. Mit Bloch gesprochen: Die Zuschauer befanden sich zwei Stunden lang in einem Vorschein der Heimat. Riesiger, langanhaltender Applaus in der Werkstatt. Man wünscht diesem Stück mehrere ausverkaufte Spielzeiten.
Reutlinger General-Anzeiger, 6. Oktober 2025
Die Säge singt am Lindenbaum: Das Tübinger LTT fragt, was Heimat ist
(von Thomas Morawitzky)
Was ist Heimat? Ein Begriff geht um und keiner weiß, was soll er bedeuten. Das LTT versucht eine urkomische und gescheite Aufklärung mit Jörn Klares »...worin noch niemand war«. Mit dabei: ein prominenter Ehrengast.
Wo kommt einer, wo kommt eine her? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn zuletzt führt sie zurück in
den Mutterleib. Was also ist Heimat? Jörn Klare, der vor drei Jahren Tübingen das Stück »Vom Wert des Leberkäsweckles« auf den Leib schrieb, hat nun mit »… worin noch niemand war« einen Heimatabend verfasst als ein »genuin regionales Auftragswerk«. Am Samstagabend feierte es Premiere und entpuppte sich als treffend frecher Rundumschlag mit nachdenklicher Tendenz.
Zuerst treten sie in Nadelstreifenjacketts auf, dekoriert mit Abzeichen, Broschen, Ketten, metallenem Edelweis (Bühne und Kostüme: Doreen Back). Sie singen: »Es zieht ein Mondenschatten / als mein Gefährte mit …«. Der Wanderer verlässt das traute Heim, geht in die kalte Welt. Franz Schuberts »Winterreise« wird ein wiederkehrendes Motiv der Inszenierung – und die Ernsthaftigkeit, mit der Insa Jebens, Rolf Kindermann, Leo Kramer, Sarah Liebert und Gilbert Mieroph ihr erstes Lied anstimmen, mit geradezu surrealer Keyboardbegleitung (musikalische Leitung: Jan Paul Werge), kippt das schmerzliche Heimweh bereits ins herzlich Urkomische. Da sitzen sie, die fünf Darsteller, und sagen ihre Meinung: »Schwaben – ist scheiße!« – »Reutlingen – ist noch beschissener!« – »Tübingen – ist am allerbeschissensten!« – »Boah! Der Neckar!« – ein Würgen.
Die Schmähung wird als Test enttarnt, das Ensemble gesteht, dass es die Heimatgefühle der Zuschauer provozieren wollte. Diese erfahren, wo die Schauspieler herkommen – Baden-Württemberg ist es in keinem Fall. Ein Überraschungsgast kündigt sich an. Gelegentlich telefoniert er, um seine Verspätung zu entschuldigen. Auch Hölderlin klingelt irgendwann einmal und sagt sein Wort zur Heimat.
Viele Definitionen liefert das Stück. Heimat als verortete Erinnerung? Erste Worte, erste Liebe, Klassenzimmer. Dann: Stimmen von Bändern, Kassettenrekordern, die die Schauspieler umhertragen. Jörn Klare hat recherchiert, hat Aussagen von Menschen zur Heimat gesammelt. Immer mehr Biografien drängen herein, werden von den Schauspielern aufgenommen, fortgeführt.
Gilbert Mieroph wird zu einem »digital Nomad«, einem Menschen, dessen Heimat eine sichere Internet-Verbindung ist, der nirgendwo lebt, überall arbeitet, zum Beispiel in Bali. Hinter ihm, verdeckt durch einen Vorhang, kreischen und flattern die anderen Schauspieler als Möwen. Insa Jebens und Sarah Liebert sprechen von beengten Verhältnissen, von den Regeln im Dorf. »Eigenwillig war ein Schimpfwort!« Bei Jebens ist es offenkundig die deutsche Provinz mit ihren Nebenerwerbslandwirten – die Heimatszene, die Liebert in einem Monolog aufruft, spielt anderswo: »Menschen wie wir wurden von den Taliban jeden Freitag auf öffentlichen Plätzen aufgehängt.«
Rolf Kindermann leiht einer Erzählung über die Flucht aus Syrien seine Stimme – stockend, schwer. »Ich habe meine Heimat verlassen, aber meine Heimat hat mich nicht verlassen. Das können viele nicht verstehen.« Und: »Heimat ist nicht da, wo man geboren wurde, sondern dort, wo man begraben werden möchte.« Ein Abend, der leicht begann, sinkt plötzlich bleischwer ins Gemüt – und steigt wieder auf.
Kindermann spielt die singende Säge, wenn das Ensemble das Lied vom Lindenbaum anstimmt. Gitarre, Kontrabass, andere Instrumente kommen ins Spiel. Sascha Flocken führte Regie bei diesem materialreichen Abend, der in viele Richtungen zugleich strebt, persönliche Aussagen und historische Fakten verbindet, in zwei Stunden mit großer Verve über die Bühne fegt und das Klischee der Heimat, das so oft von Werbung und Politik missbrauchte Wort, immer wieder köstlich implodieren lässt. Zuletzt weiß jeder: Die Heimat ist viel älter als die Nation, der Nationalsozialismus war ein Betrug und Hitler der große Heimatzerstörer.
Was aber bleibt von der Heimat? Das Häuschen, das die Schauspieler sich auf der Bühne bauen wollen, das mit lautem Knall in sich zusammenstürzt? Der ausgerollte Kunstrasen, der zerdepperte Gartenzwerg? Der Ehrengast trifft ein, es ist Ernst Bloch, verstorben 1977 in Tübingen. Er verkündet, dass der Mensch ein utopisches Tier sein muss und die Heimat in der Zukunft liege. Leo Kramer spielt den Interviewer, Insa Jebens, Rolf Kindermann, Sarah Liebert und Gilbert Mieroph sitzen auf der hellbraunen Couch vor dem falschen grünen Tannenbaum und spielen vierfach den Bloch. Ihre Philosophengesichter, hinter runden Brillen, muss man gesehen haben.
cul-tu-re.de online, 5. Oktober 2025
(von Martin Bernklau)
In der LTT-Werkstatt hatte Jörn Klares „… worin noch niemand war – ein Heimatabend“ seine umjubelte Uraufführung
In der Stadt, wo Ernst Bloch, der Pfeife rauchende Philosoph konkreter Utopie, eine Art letzter Heimat und seine letzte Ruhestätte fand, kommt ein Heimatabend natürlich nicht ohne dessen berühmte letzte Worte aus dem „Prinzip Hoffnung“ aus. Aber auch Friedrich Hölderlin, ein Heimatdichter ganz anderer Art, durfte nicht fehlen. Als Ehrengäste zur Uraufführung von Jörn Klares „…worin noch niemand war – ein Heimatabend“ in der ausverkauften LTT-Werkstatt am Samstag vertrösteten Denker und Dichter das Schauspieler-Quintett immer wieder telefonisch.
Am Anfang saßen sie in Orden behängten schwarzen Fantasieuniformen auf der Couch – und am Ende wieder: die Pfeife und das „Prinzip Hoffnung“ in der Hand, rezitierend, beschwörend. Sie nannten sich bei den Vornamen und gestalteten diese theatralische Collage als Sprachrohre ganz verschiedener Heimatsuchender, Heimatvertriebener und Fremder, von Flüchtlingen in neuen Heimaten, die das nicht werden, sondern nur Wohnort, bestenfalls zuhause bleiben. Sie schlüpften in deren Rollen, auch in allegorische, tobten ihre Wut aus oder zeigten ihre tiefe Trauer und machten Musik mit vielerlei Instrumenten und Gesang aus der „Winterreise“ Franz Schuberts.
Ein multimediales Bühnenereignis ist Regisseur Sascha Flocken da gelungen mit seinem Quintett aus Insa Jebens, Rolf Kindermann, den LTT-Neuzugängen Sarah Liebert und Leo Kramer – sein Vater Jan Josef Liefers und dessen Partnerin Anna Loos gaben der Premiere ihre Ehre – sowie einem herausragenden Gilbert Mieroph. Alle stellen sich mit ihrer Herkunft vor und mit dem Jahr ihrer Ankunft in Tübingen. Für die Bühne und die Kostüme, einfallsreich und variabel, war Doreen Back verantwortlich, für die Musik von den Winterreise-Variationen bis zum wilden, kreischenden Gitarren-Hardrock Jan Paul Werge.
Heimat ist Sehnsucht, ist Seelenort, sagt Hölderlin. Heimat ist, wo man begraben werden will, sagt Sarah als Aische aus Holzgerlingen, die den BWL-Master macht und genervt ist von den Fragen, wo sie denn eigentlich herkommt. Den Großvater, der so stolz war auf seinen Daimler, haben sie in der Türkei begraben. Heimat ist etwas, „das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war“, sagt der Philosoph, dessen Sprache so oft nach Dichtung klingt. Am Ende zitieren sie Ernst Bloch auf der Couch, die sie schon zu Beginn bevölkert haben, um den Begriff zu analysieren – und schauspielerisch mit einer Collage, einem Cocktail von Szenen, Figuren und Liedern zu füllen wie ein Gefäß: Heimat.
Alle sind sie Vertriebene. Alle suchen sie die Heimat mit der Seele. Alle haben sie Heimweh. Der alte Mann aus dem Off, der in der Jugend seine schlesische Heimat verlor, von Oranienburg im Osten nach Bielefeld rübermachte, Schneider lernte und dann ins Kloster ging, um sich sechzig Jahre lang auf seine künftige Heimat im Himmel vorzubereiten; die junge Frau (Sarah Liebert), die als Kind vorm syrischen Bürgerkrieg floh und den Geruch gebrannter Kastanien in Tübingen nicht nicht mehr so mag wie damals in Damaskus; Insa Jebens, die ihrem Dorf im Voralpenland nicht entkommt und gefangen bleibt in der übergriffigen Enge.
Der Westfale (Gilbert Mieroph) hat beim Maschinenbau-Studium das lebenspralle München kennengelernt und will da wieder hin. Er kommt aber nur bis Reutlingen und baut dann auf der Alb sein Häusle für die Familie. Ganz heimisch wird er nie. Er mag sich noch so viel Mühe geben. Zwei Generationen dauere das mindestens.
Tiefsinnig wird es, wenn Sarah Liebert mit Rolf Kindermann als personifizierter Heimat spricht und streitet wie mit einem Geliebten, den sie einst verließ. Tragisch wird es, wenn die Afrikanerin von der Flucht durch die Wüste Richtung libyscher Küste berichtet, die Afghanin von der Flucht mit dem Freund und der zwischenzeitlichen Zuflucht beim schwulen Freund im Iran, die Zwangsprostituierte von ihrer Hoffnungslosigkeit. Die passdeutsche Syrerin will doch zurück, ihr Land wieder aufbauen helfen, ist ihren Freunden und Helfern dankbar, aber bittet sie um Verständnis für den Heimkehrwunsch.
Es geht auch um den Thüringer „Heimatschutz“, aus dem der Terror des NSU erwuchs, und um die Neonazis der NPD, die sich in „Heimat!“ umtauften. Es geht um den gelernten DDR-Bürger, dessen Frust nach 23 Jahren Maloche in Wut und Gewalt umschlägt. Er brüllt sie heraus und zertrümmert mit dem Baseballschläger einen Gartenzwerg. Großer Auftritt für Gilbert Mieroph, der auch noch mit einem Hardrock-Gitarrensolo glänzt und als weiblicher Digitalnomade in Bali oder Australien vor der Neonschrift „home“ ihre Weltheimat preist.
Der Geschichten sind viele, erzählt und eingespielt, manchmal mit Video-Visualisierung verfremdet. Ein paar Belehrungen gibt es auch (etymologisch hat Heimat mit Haus zu tun, im Wegsein von dort wurzelt das Wort „Elend“). Aber nicht in belehrendem Ton. Das gilt auch für die historischen Exkurse von der Französischen Revolution und der Industrialisierung, die mit der Romantik und dem Biedermeier eine Gegenbewegung fanden, über die Nazizeit und deren Verdrängung mit Heimatfilmen und Vereinsmeierei in den Fünfzigern.
Das ist, obwohl es szenisch eigentlich nicht so viel hergibt, kurzweilig und tief, macht nachdenklich und hinterlässt einen als Zuschauer bereichert. Das Publikum in der ausverkauften LTT-Werkstatt sah das auch so und gab ausdauernden Applaus samt Schreien und Trampeln. Vorhänge en masse. Völlig verdient.