Jonas Breitstadt, Kristin Scheinhütte, Insa Jebens, Elias Popp · Fotograf: Martin Sigmund
Insa Jebens, Kristin Scheinhütte, Jonas Breitstadt · Fotograf: Martin Sigmund
Kristin Scheinhütte, Insa Jebens, Jonas Breitstadt, Elias Popp · Foto: Martin Sigmund
Jonas Breitstadt, Elias Popp, Kristin Scheinhütte, Insa Jebens · Fotograf: Martin Sigmund
Insa Jebens, Kristin Scheinhütte, Jonas Breitstadt, Elias Popp · Fotograf: Martin Sigmund
Kristin Scheinhütte, Insa Jebens, Elias Popp, Jonas Breitstadt · Foto: Martin Sigmund
Jonas Breitstadt, Kristin Scheinhütte, Insa Jebens, Elias Popp · Fotograf: Martin Sigmund
Jonas Breitstadt, Elias Popp, Kristin Scheinhütte, Insa Jebens · Fotograf: Martin Sigmund
Elias Popp, Kristin Scheinhütte, Insa Jebens, Jonas Breitstadt · Fotograf: Martin Sigmund
Jonas Breitstadt, Elias Popp, Insa Jebens, Kristin Scheinhütte · Fotograf: Martin Sigmund
Elias Popp, Kristin Scheinhütte · Fotograf: Martin Sigmund
Jonas Breitstadt, Elias Popp, Kristin Scheinhütte, Insa Jebens · Fotograf: Martin Sigmund

Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute

Schauspiel von Jens Raschke

10+


„Man muss sich nur anpassen.“


Das Nashorn ist tot. Es lebte in einem Zoo, der wie jeder Zoo Zäune um die Gehege hatte. Nur war direkt neben dem Zoozaun noch ein zweiter, riesiger, mit Stacheldraht, Wachtürmen und bewaffneten Wärtern hinter großen Suchscheinwerfern. Jenseits dieses Zaunes gab es hässliche Häuser und Menschen in abgerissenen Kleidern. Das Nashorn hatte noch nie solche Wesen gesehen, „dürr wie Winterzweige, gestreift wie Zebras, aber sie gehen auf zwei Beinen“. Nun ist es tot, das Nashorn, und Mama und Papa Pavian, die Enten und Schwäne, Familie Mufflon und das Murmeltiermädchen wollen am liebsten die schrecklichen Dinge hinter dem Zaun vergessen und den sauber gescheitelten Kindern der Gestiefelten ihre Kunststückchen und ihre gefiederte Pracht zeigen. Da kommt ein Neuer in den Zoo, der Bär, der stellt Fragen und mag nicht verstehen, warum die Stiefelträger die Gestreiften hinter dem großen Zaun gefangen halten und wozu sie den in den Himmel ragenden, Tag und Nacht rauchenden Schornstein brauchen.

 

Es hat ihn gegeben, einen Zoo neben dem Konzentrationslager Buchenwald, keine zehn Kilometer von Weimar entfernt, gebaut, um dem Nachwuchs der SS-Folterer und der Weimarer Bevölkerung ein Amüsement zu bieten. Jens Raschke (*1970) ist es gelungen, der historischen Katastrophe ein Stück abzutrotzen, das uns zwingt, nachzudenken, was wir tun können, wenn auf der anderen Seite des Zaunes etwas geschieht, wofür wir keine Worte haben.

 

Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage die Materialmappe zum Stück zu.


Premiere 17. Mai 2019

Pausiert

Dauer 70 Minuten



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