Letzte Vorstellung: Milo Raus „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“

16. Mai 2019

Nach zwanzig Vorstellungen ist Schluss mit der LTT-Inszenierung von Milo Raus radikalem Dokumentartheater „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“. Es ist ein Text, der ursprünglich auf Interviews mit Mitarbeiterinnen von NGOs im Kongo beruht. Milo Rau bezeichnet sein Stück als Aufdeckungsdrama im Stil des Ödipus-Mythos, in dem eine Intellektuelle ihre eigene Schuld erkennt. Im Zentrum der Inszenierung steht die Schauspielerin Lisan Lantin, die sich nicht nur auf der Grenze zwischen dem Kongo und Ruanda, sondern auch zwischen Schauspiel, Dokumentation, Fiktion, Metatext und (Theater-)Realität bewegt und nun vom mühsamen Aufdecken erzählt. Flankiert wird sie von Yasmin Nasrudin, die „ihre“ Geschichte erzählt. Wie ihre Eltern erschossen wurden und sie adoptiert wurde. Genozidbedingt habe es damals eine richtige „Kinderwelle“ gegeben, aus den Adoptionen sei ein Riesen-Geschäft geworden. „Mitleid“ ist zu den diesjährigen Baden-Württembergischen Theatertagen nach Baden-Baden eingeladen und wird da am 28. Mai dann endgültig zum letzten Mal gezeigt.

„Mitleid“ – letzte Vorstellung: Freitag, 24. Mai 2019 um 20 Uhr, LTT-Oben
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