Fünf tolle Theater-Tage - Die 18. Deutschen Landesbühnentage am Landestheater Tübingen (LTT) ein gelungenes Festival

1. April 2019

An fünf Tagen – vom 27. bis 31. Märze 2019 – trafen sich achtzehn Landestheater aus ganz Deutschland. Die Ensembles - von Schleswig bis Tübingen, von Radebeul bis Neuss - stellten sich mit ausgesuchten Inszenierungen aller Sparten in Tübingen vor und präsentierten, was aktuell an deutschen Landestheatern zu sehen ist. Der Schwerpunkt lag ganz klar auf der zeitgenössischen Dramatik. Dreiundzwanzig Inszenierungen von Schauspiel, über Musical, Kinder- und Jugendtheater bis hin zu Tanz und Ballett, eingerahmt von Workshops, einer Medienwerkstatt mit dem SWR, Expertengesprächen - auch zum Thema Theaterkritik -, vielen Partys und zum Abschluss einem großen Frühstücks-Brunch sorgten für tolle Theater-Tage und somit einen interessanten Erfahrungsaustausch der beteiligten Bühnen.
 
In einem ersten Resümee äußerte LTT-Intendant Thorsten Weckherlin sich „sehr zufrieden“ über das Festival. Das große Theatertreffen wurde vom Publikum sehr gut aufgenommen. Es kamen knapp 3.600 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die ersten Hochrechnungen ergaben eine Auslastung von 86 Prozent. Das Wagnis, fast ausschließlich moderne Dramatik zu bieten, sei aufgegangen.

 

Aufgrund der großen Nachfrage musste bei einigen Vorstellungen nachbestuhlt werden. „Kafkas ‚Amerika‘ von der Badischen Landesbühne kam somit auf eine Platzausnutzung von 110 Prozent“, so Festival-Leiterin Ramona Rath: „Unser Konzept ist voll aufgegangen, dreißig Veranstaltungen an fünf Tagen ist natürlich eine Heraus- bis hin zur Überforderung, aber die vielen Zuschauer und Mehrfachbesucher gaben uns recht. Wir lagen mit dem fünftägigen Programm voll richtig!“ Die Macher*innen der anderen Bühnen brachten ihr regionales Bier mit. „Knapp 60 Kisten Hopfensaft kamen somit zusammen“, sagt Weckherlin mit einem Schmunzeln, der insbesondere das herbe norddeutsche Bier genossen haben soll. Fast einhundertdreißig Schauspieler*innen waren zu sehen, hinter der Bühne gaben sich 489 Techniker*innen, Regieassistent*innen, Requisiteur*innen und Maskenbildner*innen die Klinke in die Hand. Ramona Rath: „Die Nächte waren kurz. Es endete meistens gegen drei Uhr morgens und fünf Stunden später ging’s wieder los.“

Marc Grandmontagne, der geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins, bemerkte zum Start des Festivals, dass sich das bundesweite Theater den wachsenden öffentlichen Erwartungen ausgesetzt sehe: „als Begegnungsort, als Demokratieförderer und als Institution, die durch künstlerische Projekte die regionale Identität stärkt“. Und gerade die Landesbühnen leisteten hier unverzichtbare Arbeit. Das Präsidiumsmitglied des Bühnenvereins Jörg Gade, Intendant des Theaters für Niedersachsen, betonte die Bedeutung des Theaters als Ort „kommunikativer Prozesse“. Weckherlin rechnete vor, dass die teilnehmenden Landesbühnen aus ganz Deutschland 17.560 Kilometer gefahren sind, um beim Festival in Tübingen und Reutlingen dabei zu sein. Gespielt wurde an den fünf Tagen nicht nur im LTT, sondern auch in Schulen und Kindergärten und im Neubau des Theaters „Die Tonne“. Baden-Württembergs Kulturstaatssekretärin Petra Olschowski betonte, dass das Theater immer wieder Raum bietet, „um Tradition und Neues, Vergangenheit und Zukunft zu durchdringen, zu durchdenken und neu in Beziehung zu setzen“. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer nannte die Landesbühnentage ein „wunderbares Schaufenster“.

Tatkräftig unterstützt wurde das Theaterfestival von der Stadt Tübingen, der „Baden-Württemberg Stiftung“, dem Deutschen Bühnenverein, der Kreisparkasse Tübingen und weiteren Sponsoren. Aufgrund der hohen Besucherzahlen konnte das Festival mit einem ausgeglichenen Haushalt abschließen. Die nächsten Landesbühnentage werden 2021 in der uckermärkischen Stadt Schwedt stattfinden.







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