LTT startet ab Donnerstag mit drei Premieren!

4. Oktober 2013




   


Mit Hochdruck arbeiten wir an den drei Premieren, die Ende der Woche Leben auf alle drei Bühnen im Haus bringen: Wir möchten Sie herzlich einladen zu Ingrid Lausunds TÜR AUF, TÜR ZU am Donnerstag im LTT-oben, zu Simon Stephens´ Thriller für die Bühne THREE KINGDOMS am Freitag im Großen Saal und zur deutschsprachigen Erstaufführung  von SANKYA nach dem Roman von Sachar Prilepin.

Wir starten am 26.09. mit einer Komödie von Ingrid Lausund und TÜR AUF, TÜR ZU, die Anneliz, eine bislang erfolgreiche Frau in den besten Jahren, vor das Dilemma stellt, nicht mehr dazuzugehören. Anneliz versteht die Welt nicht mehr. Bisher lief doch alles gut: als geschätzte Mitarbeiterin ging sie selbstverständlich ein und aus, Smalltalk und Netzwerken bewältigte sie mit Bravour - und nun muss gerade sie draußen bleiben?
Auf der Suche nach einer Erklärung ist Anneliz einer emotionalen Zerreißprobe ausgesetzt, die sie schwanken lässt zwischen Selbstzweifeln, Wut, Panik, Einsamkeit, Aufbegehren und Resignation. Wie belastbar erweist sich die Überzeugung von der eigenen Kompetenz und Unabhängigkeit, wenn man plötzlich abgemeldet ist? Sollte man denn wirklich auf sie verzichten können?
Neben der ausrangierten Anneliz bevölkern noch eine leibhaftige, sprechende Tür und ein 400-Euro-Jobber, der aus Spargründen allein einen ganzen Chor verlebendigen muss, das neue Stück von Ingrid Lausund. Ein Drama, das äußerst pointiert, scharfsinnig und komisch vom Drin- und Draußensein, Dabeiseinwollen und Ausgeschlossensein erzählt.

TÜR AUF, TÜR ZU von Ingrid Lausund
Premiere: 26. September 2013 // 20:15 Uhr // LTT-oben

 

Unsere zweite Premiere ist ein Thriller von Simon Stephens: THREE KINGDOMS dreht sich auch um Grenzen und deren Durchlässigkeit. Schauplatz für den packenden Krimi sind die drei Handelsplätze Großbritannien, Deutschland und Estland, die durch die Öffnung des europäischen Wirtschaftsraums für international organisierte Verbrechen und Formen des Menschenhandels missbraucht werden. London: Ans Ufer der Themse wird ein Fahrradrucksack angespült, sein Inhalt: der Kopf einer Frau. Detective Inspector Charlie Lee und Detective Sergeant Ignatius Stone ermitteln. Schnell haben sie eine heiße Spur. Es ist der Kopf von Vera Petrova, einer osteuropäischen Prostituierten. Wurde sie das Opfer einer Racheattacke? Die Rede ist von einer ominösen Firma namens „White Bird Merchants“. Die Spur führt zu Petrovas Zuhälter, der eine DVD ihrer Ermordung geschickt bekommen hat. Alle Indizien deuten auf einen Esten namens Andres Rebane. Und auf den Deutschen Klaus Brandt, dessen DNA an der Leiche gefunden wurde. Er soll in Hamburg sein.
Hamburg: Auf der Suche nach Brandt und Rebane treffen die beiden Engländer ihren unkonventionellen und auch brutalen Kollegen Steffen Dresner, der den Rotlichtbezirk Hamburgs wie seine Westentasche kennt und kein Englisch spricht. Stone aber spricht fließend Deutsch und übersetzt. Die Spur wird immer heißer. Stone kann kaum noch schlafen und ist augenscheinlich bereits mehr als mitgenommen von dem Fall, als er im Hotel auch noch auf eine Frau trifft, die wie seine eigene aussieht. Dresner überredet ihn, mit ihm und ohne Lee nach Estland zu fahren und die Sache vor Ort zu Ende zu bringen.
Tallinn: Stone kommt dem Herzen der Finsternis immer näher. Dresner arrangiert ein
Treffen mit einem Undercover-Polizisten und Andres Rebane. Sie setzen Rebane fest. Stone allerdings wird sich selbst immer unheimlicher, in Estland sehen einige Menschen aus wie Leute in London. Ist das vielleicht alles nur ein böser Traum? Die Frage, wer wirklich hinter „White Bird Merchants“ steckt, bleibt. Ab dem 27. September wird im Großen Saal ermittelt.

THREE KINGDOMS von Simon Stephens
Premiere: 27. September 2013 // 20 Uhr // LTT-Saal

 

Mit SANKYA  der Bühnenfassung von Sachar Prilepins Roman, kommt am 28.09. eine deutschsprachige Erstaufführung in die Werkstatt. Junge russische Oppositionelle

demonstrieren, legen sich mit der Sicherheitspolizei an und fordern den Präsidenten heraus.

Gerade nach dem skandalösen Gerichtsurteil gegen Alexeij Nawalny ist die Frage, was junge Menschen in Russland bewegt und wohin dieses Land steuert, spannend und aktuell. In seinem Roman „Sankya“ stellt Sachar Prilepin das Lebensgefühl junger, regimekritischer Russen in den Mittelpunkt. Ihre politischen Vorstellungen sind unkonkret; auf jeden Fall aber auf der Seite der Opposition, auf der Seite der Freiheit.
Sie lieben ihr Land, aber das ist nicht mehr liebenswert; und so beginnen sie, den Staat zu hassen, der es ihnen wegnimmt. Sie radikalisieren sich, legen die Tomaten aus der Hand und greifen zur Waffe.
SANKYA ist eine Geschichte von mitreißender Kraft, die von einer Generation erzählt, die den Turbokapitalismus und die Postmoderne satt hat, nach Werten und Orientierung sucht, jenseits der staatlichen Vorgaben. Und sie erzählt von einem Regime, das mittels Sicherheitspolizei, gewaltsamer Einsätze auf Demonstrationen, gruseliger Verhörmethoden und willkürlicher Justiz versucht, sich vor Veränderung zu schützen.

Prilepins Roman „Sankya“ ist in Russland einer der meistgelesenen Romane der letzten Jahre, ein Kultbuch, das mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. 2006 erschienen, machte es sofort auch außerhalb Russlands Furore, seine Übersetzung ins Deutsche ließ allerdings sechs Jahre auf sich warten.


SANKYA nach dem Roman von Sachar Prilepin
In einer Spielfassung von Ralf Siebelt
Deutschsprachige Erstaufführung
Premiere: 28. September 2013 // 20 Uhr // LTT-Werkstatt







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