Martin Bringmann · Foto: Tobias Metz
Martin Bringmann · Foto: Tobias Metz
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Peter Engel

Event

Theater-Solo von John Clancy


Zuschauerbrief, 5. Oktober 2025

Mit bissigen Grüßen vom LTT-Besucher

(von Stefan Sterr)

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Schwäbisches Tagblatt, 4. Oktober 2025

Alles nur Theater

(von Peter Ertle)

LTT Ein Solo als Aperçu der Spielzeit: John Clancys „Event“ hatte im Tübinger Landestheater Premiere.

Auf der Bühne steht ein Schauspieler, der den Zuschauern mitteilt, dass er nur so tut, dass alles geprobt ist, und nicht sein Text, sondern der Text des Autors. Er spricht auch über das Publikum, die Theaterkritiker. Ein Ethnologe, von einem anderen Stern kommend, die seltsamen Gepflogenheiten des Theaterbrauchs analysierend. Das ist natürlich erst mal sehr komisch, zumal sich hier bald die schönsten Paradoxien auftun. Etwa wenn der Schauspieler behauptet, an dieser Stelle habe ihm der Autor Improvisation gestattet, die er auch sofort nutzt, um einem Zuschauer nahezulegen, er solle doch nach Hause gehen und Besseres mit seiner Zeit anfangen. Aber auch das ist auswendig gelernt, wie er hinterher zugibt.

„Event“ ist eines jener Theater-im-Theater-Stücke, die sich einen Spaß daraus machen, mit der Metaebene zu spielen. Das würde länger tragen, wenn das Stück weitere Kapriolen draus schlagen und beide Ebenen in immer dollere Verwicklungen bringen würde. Passiert hier nicht. Daran kann auch Schauspieler Martin Bringmann nichts ändern. Er tut, was er kann, spielt exakt dieselbe Szene dreimal hintereinander, um vorzuführen, dass wirklich alles nur geprobt ist, und interpretiert seine Figur in der höflichen, zurückhaltenden, irgendwie geschlagenen Art, die ihr gut steht. Man ist ihm gewogen. Und jetzt?

Vermutlich hat sich John Clancy das beim Schreiben auch gefragt. Und noch ein zweites Stück ins Stück gebaut, die Polarität von Authentizität/Allesnurtheater schreit ja danach: Er weitet die Theatermetapher auf das Leben aus in Form eines Lamento über die Welt und die aktuellen Zustände. Alles nur gespielt, niemand interessiert sich wirklich für den anderen. Das klingt oft nach Predigt und zu oft gehörter, sehr allgemeiner Kulturkritik, verbindet sich nicht so recht mit dem anderen Strang. Auch der Versuch, am Ende beides zusammenzuführen und das Theater als jenen Ort zu feiern, der den Menschen wieder zu sich, zum Leben und zum Mitmenschen bringt, wirkt nach dieser Theaterstunde etwas überhoben. Sagen wir so: Im besten Fall leistet Kunst das, ja. Aber nicht dieses Stück, ein kleines, spaßig-angestrengtes Aperçu dieser Spielzeit.


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cul-tu-re.de, 3. Oktober 2025

„Event“ – Bringmanns Solo

(von Martin Bernklau)

Das LTT eröffnet die Spielzeit in seinem Alten Probenraum mit John Clancys „Event“ und dem brillanten Tübingen-Rückkehrer Martin Bringmann

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