Abonnieren Sie unseren WhatsApp Newsletter!
Um zu starten, müssen Sie nur die Nummer +49 1579 2381622 in Ihrem Handy abspeichern und diesem neuen Kontakt eine WhatsApp-Nachricht mit dem Text "Start" schicken.
Schauspiel von Ayad Akhtar Deutsch von Barbara Christ
Reutlinger Nachrichten, 17. Oktober 2016
Gemetzel um Kunst, Koran und Kategorien
(von Kathrin Kipp)
Während Lessings „Nathan der Weise“ noch versucht, alle drei Religionen irgendwie miteinander zu versöhnen, ohne sie grundsätzlich in Frage zu stellen, ist die kulturell-religiöse Gemengelage in dem international vielfach ausgezeichneten Ayad Akhtar-Stück „Geächtet“ (aus dem Jahr 2011) schon weitaus komplexer. Während die Protagonisten zwischen all den kulturellen Möglichkeiten und Zwängen noch ihre eigene Identitätsmischung optimieren wollen, zeigt das Stück, wie schnell die Stimmung kippen kann, wie schnell man selbst als aufgeklärter Mensch irgendeinem rassistischen Wahn verfallen kann, wie schmal der Grat zwischen ernsthafter Religionskritik und populistischem Rassismus ist, wie schnell wir wieder in längst verschüttete Muster fallen und wie unsere Denke immer noch zutiefst von alten Vorurteilen geprägt ist. Und was ein für brüchiges Konstrukt doch unsere Zivilisation ist – da erinnert das Stück schwer an „Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza.
Der erfolgreiche Anwalt Amir versucht seine religiöse Herkunft abzustreifen, wird aber immer wieder von ihr eingeholt. „Nicht alle sind frei, die ihre Ketten verspotten“, sagt Recha noch im „Nathan“. Und auch Amir versinkt immer mehr in den Strudel von Herkunftsidentität, Zwängen und Klischees, je mehr er versucht, sich von seiner islamischen Erziehung abzugrenzen und sich dem amerikanischen Leistungslifestyle zu unterwerfen. Mit seiner weiß-protestantischen, islamophilen Frau Emily trifft er auf den aufgeklärten jüdischen Kunstförderer Isaac und dessen afroamerikanische Frau Jory: eine ziemlich explosive Mischung, bei der es am Ende dann auch erwartungsgemäß mächtig knallt. Nicht nur, weil sich im Lauf des Abends tiefste kulturelle Gräben auftun, sondern auch wegen der ganzen zwischenmenschlichen Sache. Hormone und so. Und so wird der Schlagabtausch immer hitziger und die Protagonisten rutschen auf ihren Vorurteilen, mühsam zusammengeschusterten Identitäten und tief versteckten Rassismen aus. Es zeigt sich, dass die strukturell benachteiligte Jory ihren Mentor Amir beruflich hintergangen hat, dass Isaac mit Emily eine Affäre hatte, und dass Amir aufgrund eines Gefallens für seinen Neffen nun öffentlich quasi als Terrorhelfer gilt. Er rastet aus, schlägt seine Frau, verliert alles: Frau, Job, Wohnung. Und zieht in den Wald.
Ein unterhaltsamer, knackiger Schlagabtausch mit jeder Menge Koran-, Kunst- und Kategoriendiskussionen. Und toll, wie sich das Ensemble unter der Regie von Sascha Bunge messerscharf psychologisch in die Figuren hineinspielt. Raphael Westermeier hat als Amir eine ungeheure Allergie gegen alles Islamische, Traditionelle und seine reaktionäre Mutter. Gleichzeitig ist er zerrissen zwischen seinen kulturellen Gefühlen, seinen Befreiungsbemühungen und der zarten Vorahnung, dass sein strikt karriereorientierter Lebensstil vielleicht auch nicht allzu heilbringend ist. Wie er sich businessmäßig verrenkt und abrackert: am Ende alles umsonst. Und so legt er im Verlauf des Abends eine 180-Grad-Wende hin und verwandelt sich genau in das Klischee vom rasenden, beleidigten Moslem, gegen das er sein Leben lang angekämpft hat. Das ist natürlich alles andere als politisch korrekt, aber mit seiner Satire teilt Ayad Akhtar ja nach allen Seiten hin kräftig aus.
Es menschelt sehr. Carolin Schupa spielt die aufgeklärte Bildungsbürgerin, die sich über ihren Ehemann ein Dasein als Künstlerin leisten kann. Vor lauter intellektueller Aufgeschlossenheit (oder um ihren Mann zu ärgern?) schwärmt sie mit ihrer Kunst für die islamisch-orientalische Tradition mit ihrer Formsprache aus starren Mustern und Wiederholungen, die für die Auslöschung von Individualität und die Unterwerfung unter was auch immer steht.
Bühnenbildnerin Angelika Wedde hat ihr ein verkasteltes, streng vermustertes Atelier geschaffen, analog zum jeweiligen Kastensystem, nach dem jeder den anderen einzuordnen versucht.Emilys Förderer, der sanfte Isaac (Andreas Guglielmetti), findet alles ganz toll, was Emily so von sich gibt, aber natürlich nur, weil er auf sie steht. Da wird nicht nur das Künstlerische, sondern auch das banale Zwischenmenschliche lächerlich gemacht. Der Kunstbetrieb ist aber nicht nur geschwätzig, sondern tendenziell auch rassistisch, findet wiederum Jennifer Kornprobst als ebenfalls leicht entzündliche Jory.
Am Ende fährt jeder nur noch seinen eigenen Film. Amir ist gänzlich überfordert von den vielen Bezugspunkten, zwischen denen er sich verliert. Aus diversen Bühnenteilen baut er sich deshalb eine Hütte und schmiert sich mit weißer Farbe ein, als auch schon sein mittlerweile radikalisierte Neffe Abe (Thomas Zerck) aufkreuzt und ihn bekehren will. Am Ende weiß keiner mehr so genau, wer er ist und wo‘s lang gehen könnte.
Schwarzwälder Bote, 11. Oktober 2016
Dilemma: Absturz zwischen Boulevardkomödie und Beziehungsdrama
(von Christoph Holbein)
Der Zugang zum Schauspiel »Geächtet« von Ayad Akhtar am LTT fällt überaus schwer
Es ist ein Dilemma: Die Aufführung des Schauspiels »Geächtet« von Ayad Akhtar hat mit zwei Problemen zu kämpfen: mit einem Werk, das sich nicht richtig entscheiden kann, ob es nun eine Boulevardkomödie sein möchte oder doch eher ein psychologisches Drama, und mit einer Inszenierung, die genau diesen Zwiespalt nicht auflöst, sondern ebenso unschlüssig jongliert zwischen greller, aufgekratzter amerikanischer Comedy und vermeintlich tiefgründigem Beziehungsgespräch.
Das führt dazu, dass die wenigen Pointen und Gags eher fehl am Platz und zumeist unpassend sind, die Gemeinheiten zwischen den Langzeit- Ehepaaren im Vagen und Angedeuteten verhaften. Regisseur Sascha Bunge offeriert zu wenig Theater, das doch die Aufgabe hat, die Botschaften den Zuschauern im Spiel zu vermitteln. Seine Inszenierung am Landestheater Württemberg- Hohenzollern Tübingen Reutlingen (LTT) verfängt sich im intellektuell verquasten Gequatsche, ist mehr politisch-philosophischer Zirkel denn authentisches Agieren der Protagonisten.
Die Schauspieler mühen sich, ihr Spiel bleibt aber unecht überdreht, oberflächlich affektiert, findet keine Innerlichkeit, ist gekünstelt und geht nicht in die Tiefe, die notwendig ist, das Menschliche sichtbar zu machen. Drei Viertel der Zeit plätschert das Stück dahin, bis es dann ein wenig Fahrt aufnimmt. Damit findet der Zuschauer nur äußerst schwer Zugang zur Inszenierung und zu den Figuren, die im nüchtern-sterilen, avantgardistischen Bühnenbild von Angelika Wedde verzweifelt versuchen, glaubwürdig und nicht aufgesetzt rüber zu kommen.
Dabei ist die Thematik des Stücks durchaus brisant, lotet das Verhältnis zwischen Juden und Moslems aus, spürt den Inhalten des Korans nach, greift die religiöse Auseinandersetzung auf. Aber das alles ist einfach viel zu stark dialogisiert, bleibt an der Oberfläche, wirkt im Spiel auf der LTT-Werkstattbühne nicht echt, sondern etwas beliebig und sehr verkopft: Die innere Emotionalität fehlt.
Es geht um die eigenen persönlichen Wurzeln, um islamische Strukturen versus Terror, um Verschleierung, Politik und Glauben, um Gerechtigkeit und Hass, um ein besseres Leben und um Fundamentalismus, um die Frage, wo man hingehört.
Diesen thematischen Eintopf würzt der Regisseur mit Echauffiertheit seiner Akteure, mit witzigen Einlagen und ein bisschen Slapstick. Im letzten Viertel zieht das Tempo an, eskaliert das Spiel. An die dramatische Güte eines »Der Gott des Gemetzels« reichen aber Stück und Inszenierung nicht heran.
Fazit: Das Thema ist aktuell, die Umsetzung aber fade.
Schwäbisches Tagblatt, 4. Oktober 2016
Des Selbstvernichtungsteufels Advokat
(von Wilhelm Triebold)
LTT-Premiere II: In der Werkstatt hat das Tübinger Landestheater mit Ayas Akthars Ausgrenzungsdrama "Geächtet" am Samstag, einen Tag nach dem misslungenen "Nathan", ein glücklicheres Händchen
Ayad Akhtars Schauspiel "Geächtet" ist bei der wichtigsten deutschen Kritikerumfrage nicht zu Unrecht zum besten "Stück des Jahres" erklärt worden. Denn es ist eine ungemein explosive, packende Auseinandersetzung mit den Geißeln Rassismus und Ausgrenzung, aber auch mit Anpassung als Angstsyndrom und als Fehlfunktion, die in heillosen Selbsthass umschlägt. Ein starkes Stück, ins luftige Gewand einer redseligen Beziehungskomödie gekleidet und an witzig-intelligenten Broadway-Dialogen ebenso geschult wie an dem hintergründig parlandohaften Konversationsstil einer Yasmina Reza.
Der Wirtschaftsanwalt Amir Kapoor hat's anscheinend geschafft. Guter Kanzleijob, beste Wohnlage an der Upper East Side. Er hat zudem mit Emily eine Frau an seiner Seite, die als zielstrebige Künstlerin kurz vorm großen Durchbruch steht, wobei sie sich besonders zur Ornamentik altislamischer Kunst hingezogen fühlt.
In ihrem Atelier, das die Ausstatterin Angelika Wedde in schönstem Op-Art-Stil in der LTT-Werkstatt erstellen ließ, lässt Emily ihren anfangs widerstrebenden Gatten während eines Fotoshootings stolz wie einen Velazquez-Spanier posieren. Ein Abbild, das bereits viel verrät über den tragischen Helden dieser Geschichte.
Denn Amir, pakistanischer Herkunft, wird schließlich dann beides sein: Täter und Opfer, Eroberer und von noch mächtigeren Konquistadoren unterdrückter Aufständischer, vor allem aber: ein Fremder, Entgrenzter, auch sich selbst Entfremdeter. Dem Stolz und - so real erfahrene wie erwartete - Vorurteile der anderen zum Verhängnis werden. Der in erster Linie an sich selbst scheitert, aber wohl auch keine Chance hatte. Selbst wenn er sie längst zu nutzen glaubte.
Verfolgungswahn ist ein Begriff, der sich in unterschiedlichen Kategorien und in verschiedene Richtungen deuten lässt. Wobei der Wahn, seinerseits jemanden verfolgen zu wollen, oft genug von den eigenen Ängsten herrührt, wiederum attackiert zu werden. Gerade nach 9/11 ist der Argwohn gegen Muslime mächtig gestiegen, schlägt seitdem oft genug auch in Paranoia um.
Amir hat sich von seinem angestammten muslimischen Glauben losgesagt, um jedem Verdacht oder Vorurteil zuvorzukommen. Ein Trugschluss, wie sich zeigen wird, und ein fataler Selbstbetrug: Wenn Amir den Islam des Faschismus verdächtigt und ihn abgrundtief in die tiefste Hölle verdammt, gehört er damit noch längst nicht "dazu", schon gar nicht zur als richtig ausgemachten Seite.
Des Selbstvernichtungsteufels Advokat: "Geächtet" legt raffiniert die Fußangeln aus, in denen sich Amir, wie auch alle anderen verfangen. Als der Anwalt einem Neffen (der sich später als verkappter oder potenzieller Dschihadist entpuppen wird) einen im Grunde unverfänglichen und harmlosen Dienst erweist, folgt unmerklich, aber unaufhaltsam der Karriereknick. Der Anfang vom Ende.
Sascha Bunges Inszenierung steuert klug und ebenso unaufdringlich auf diesen Bruch hin, der spürbar wird und der drohend wie ein Damoklesschwert über Amirs windschief zusammengezimmerter Existenz hängt.
Und dann kommen Gäste. Mit seiner Partnerin lädt sich ein jüdischer Kunsthandelsexperte ein, der Emily durchaus wohlgesonnen ist und der Amir im Laufe des Abends zu einem unselig verlaufenden Streitgespräch provozieren wird. Hier geht es bald um unbequeme Wahrheiten, um Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten, und nicht zuletzt auch um solche Mikroaggressionen, wie sie die Debatten nicht nur in den USA dramatisch vergiften.
Kurzum: ein spannender Theaterabend mit ein bisschen Othello-Reflexen, reichlich Fehlverhalten und dem festen Blick auf die unheimlich dünne zivilisatorische Kruste der Zivilisation. Amir, den Raphael Westermeier als selbstzerstörerisch störrischen Brausekopf spielt, leistet letzte Gegenwehr mit einem archaischen Gewaltausbruch, um sich danach wie ein Schiffbrüchiger ins nackte, unvermeidlich weißgeschminkte Elend zu schicken. Das hält er tapfer, aber aussichtslos die hehren Werte der amerikanischen Verfassung hoch.
Carolin Schupa spielt Emily als patente, treusorgende und lang genug auch verständnisvoll nachsichtige Ehehälfte - dabei elegant, eloquent, ihrem abdriftenden Mann nichts schuldig bleibend, etwa als sie sich im Rededuell die jeweils passenden Suren um die Ohren hauen. Doch als die Auseinandersetzung zu hitzig wird, reißt sie einfach mal kurzentschlossen die Außentür zur Eberhardstraße auf, um frische Luft hereinzulassen.
Andreas Guglielmetti gibt einen etwas schrulligen, lustigen Galeristen, der als Diskutant seinen Mann steht, und Jennifer Kornprobst die resolute widerspruchsfähige Begleiterin. Es bleibt aber trotz der todernsten Grundierung immer eine Komödie, auch jetzt am LTT, und auch das ist eine Leistung für sich.
Gegen Ende flüchtet sich die Regie unnötigerweise in einen kleinen Kino-Abstecher. Wobei unklar bleibt, was der Uralt-Western "Herrin der toten Stadt" hier zu suchen hat. Vielleicht geht es ja um den Rückzug des Desperados im Wilden Westen, wo - wenn überhaupt - immer nur das Faustrecht des Stärkeren gegolten hat.
Sei's drum: die hundert Minuten davor waren großartig - das LTT at it's best!
Unterm Strich
Ein Stück über mangelnde Identität und vermeintliche Integration - und die Folgen: Ein verheißungsvoller LTT-Saisonauftakt am zweiten Abend des dreiteiligen Premierenwochenendes. Spannendes Theater, witzig und intelligent umgesetzt.
Reutlinger General-Anzeiger, 4. Oktober 2016
(von Heiko Rehmann)
Ayad Akhtars Stück »Geächtet« am LTT
»Die arabische Kultur behandelt das Sehen als offenen Prozess«, schwärmt die junge amerikanische Malerin Emily. »Sie ist ein Tor zur Freiheit, das man nur durch Unterwerfung erreicht.« Mit ihrem Mann Amir, einem Wirtschaftsanwalt mit pakistanischen Wurzeln, lebt sie den amerikanischen Traum in einem der besten Viertel Manhattans. Amir erweist sich als der schärfste Kritiker seiner Religion. »Der Koran ist ein einziger ganz langer Hassbrief an die Menschheit«, sagt er. Zwei Stunden lang streiten die beiden aneinander vorbei, weil sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf das gleiche Phänomen schauen.
In der Figurenkonstellation seines Schauspiels »Geächtet«, das in der LTT-Werkstatt seine Tübinger Premiere hatte, hat der pakistanischstämmige amerikanische Schauspieler und Autor Ayad Akhtar aktuelle Themen und Konflikte der amerikanischen Gesellschaft gebündelt und zugespitzt.
Der jüdische Kunstkurator Isaac verkörpert das Establishment, seine Frau Jory den Underdog, der sich aus einfachen Verhältnissen mühsam nach oben gekämpft hat. Wie Amir ist die Anwältin Außenseiterin in einer ansonsten rein jüdischen Kanzlei. Ihm hat sie ihren Aufstieg zu verdanken, was sie nicht daran hindert, ihn eiskalt auszubooten, um vorwärtszukommen. Emily beeindruckt Isaac nicht nur dadurch, dass sie sich als weiße Amerikanerin der islamischen Kunst in einer dienenden Haltung nähert, sondern auch durch eine kurze Affäre, auf die sie sich mit ihm einlässt. Amirs Neffe Hussein ist dagegen nie richtig im Westen angekommen, verschließt sich in seiner Religion und jammert am Ende: »Ach wären wir doch in Pakistan geblieben.«
Angelika Weddes Bühnenbild stellt die Präambel zur amerikanischen Verfassung von 1787 in Form eines Strichcodes dar. Die Bühne hat sie mit Emilys abstrakten Zeichnungen umrandet. Der helle Hintergrund und die weißen Neonröhren unterstützen Sascha Bunges stringente und temporeiche Inszenierung.
Als Isaac Emily bei einem gemeinsamen Abendessen eröffnet, dass er ihr das Tor zur ganz großen Kunstwelt aufschließen will, eskaliert die Situation. Es kommt zum Schlagabtausch, bei dem sich Emily und Amir Koransuren an den Kopf werfen. Raphael Westermeier redet sich als Amir in Rage, funkelt wie ein religiöser Fanatiker mit den Augen und unterstreicht seine Position mit seiner temporeichen Rede. Carolin Schupa stellt sich ihm als Emily genauso leidenschaftlich entgegen, um sich gleich darauf eine amerikanische Flagge als Kopftuch umzuwinden und sich zärtlich an ihn zu schmiegen. Beide spielen mit vollem körperlichem und stimmlichem Einsatz. Andreas Guglielmetti bleibt als gediegener Kurator Isaac dagegen fast immer beherrscht und beeindruckt durch seine gelassene Art. Jennifer Kornprobst gibt als Jory die Furie, die nur an der Oberfläche galant ist, in der passenden Situation aber ganz schnell die Krallen ausfahren kann. Thomas Zerck stellt mit seiner verhaltenen Körpersprache überzeugend den etwas hilflosen Hussein dar.
Als Emilys Affäre herauskommt, bricht sich Amirs überwunden geglaubte patriarchale Erziehung Bahn. Im Affekt schlägt er sie brutal zusammen.