Foto Tobias Metz
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Drei sind wir

Schauspiel von Wolfram Höll


Reutlinger Nachrichten, 27. März 2018

Wenn der Frühling stirbt

(von Kathrin Kipp)

Drei sind wir“ ist ein lyrisches Erzähltheaterstück von Wolfram Höll, das 2016 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis prämiert wurde und derzeit auf der kleinen LTT-Oben-Bühne läuft: Franziska Beyer und Raphael Westermeier spielen dabei ein Paar, das seinen Entschluss, nach Kanada auszuwandern, durchzieht, obwohl die beiden gerade ein schwer behindertes Kind bekommen haben.

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Schwarzwälder Bote, 13. Februar 2018

Achterbahnfahrt der Gefühle

(von Christoph Holbein)

„Drei sind wir“ – Stück von Wolfram Höll feiert am Landestheater Tübingen Premiere

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Schwäbisches Tagblatt, 12. Februar 2018

Frühlings früher Tod

(von Peter Ertle)

Im LTT hatte "Drei sind wir" Premiere, ein Stück über Eltern, die ein besonderes Schicksal tragen.

(...)

"Drei sind wir" von Wolfram Höll (...) ist ein Theaterstück über ein Paar, das ein Kind mit einer seltenen Form einer Trisomieerkrankung erwartet, ein Kind, das eine Lebenserwartung von etwa einem Jahr hat. Und sie sagen ja zu diesem Kind. Und nehmen es mit auf ihren lange geplanten Kanadaaufenthalt.


Einerseits freut man sich jetzt als Theaterzuschauer, dass da mal jemand nicht die realistische Problematisierung wählt, sondern eine andere Form, eine poetische, der Sprache nachhorchende, mit ihr spielende, ästhetisierende Art und Weise. Darf man das, kann man das, bei so einem Thema? Ja, warum nicht, wenn es glückt.


Aber Höll glückt es nur momentweise, über lange Strecken bleibt es eine jede herumliegende Wort-Assoziation ausprobierende, in allen Facetten ausrollende, auswalzende Arbeit, die sich so von der Schwere des existenziellen Themas entfernt oder es zu eingenommen von der eigenen, experimentellen, aber längst hohl klappernden Artistik besingt.

 

(...) Kann mit so einem Sprachumgang ein Geschehen besser, tiefergehender verhandelt werden als in einem konventionellen Stück? Oder haben wir es mit der poetischen Form eines aus Schmerz tabuisierten Bezirks zu tun, polemisch gesprochen: Worüber man nicht reden kann, darüber kann man nur sprachmaniriert tiefgründeln? Die Rezensenten entschieden sich bisher eher für Ersteres. Wolfram Höll wurde für "Drei sind wir" der Mülheimer Theaterpreis verliehen, auch in Bern wurde er ausgezeichnet. Die Kombination aus diesem Thema und dem unkonventionellen Zugang prädestiniert das Stück geradezu dafür.

 

Die Inszenierung am LTT kann am grundsätzlichen Dilemma nichts ändern. Marlene Anna Schäfer, die sich am LTT vor 2 Jahren mit einer glänzenden Inszenierung von "Nach Korfu!" vorgestellt hat, macht aus dem wahlweise Dreivierfünfpersonenstück das Zweipersonenstück, das es im Kern auch ist, eine gute Entscheidung. Franziska Beyer und Raphael Westermeier lassen sich von der Sprachmusik tragen (und manchmal möchte man sie auch davor schützen), geraten nie aus dem Takt. Das Leben und die Bühne lässt sie nur bühnenbildnerisch im Regen und in Pfützen stehen. Sonst ist das eine sehr solide und genaue Produktion, mit nachdenklichen, zärtlichen, grambeschwerten und auch mal explodierenden Eltern.

(...)

Manchmal ist es sehr anrührend und die Verzweiflung der Protagonisten springt über, dies zu vermeiden wäre bei der Thematik auch das größere Kunststück gewesen. Man nimmt es trotzdem gern als gewissen Qualitätsnachweis.


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