Schauspiel von Wolfram Höll
„Jeden Tag ist er derselbe und doch anders.“
Nach Kanada auszuwandern – das war der Traum eines jungen Paares. Als sie ein Kind bekommen, das mit einer schweren Form von Trisomie geboren wird, geben sie den Traum nicht auf, sondern fahren trotzdem – mit ihrem Kind. Sie nennen es „Frühling“ und erleben mit ihm die Jahreszeiten in der großen kanadischen Natur, erleben die Liebe und die Angst vor dem Tod, die Urteile der Angehörigen, den Druck der „Normalität“. Die drei leben ein Wagnis – das dennoch Leichtigkeit ausstrahlt. Bis Frühling nicht mehr wächst. Bis er verschwindet.
Wolfram Höll, 1986 in Leipzig geboren, studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und Theater an der Hochschule der Künste Bern. 2016 bekam er für „Drei sind wir“ zum zweiten Mal den renommierten Mülheimer Dramatikerpreis verliehen. Sein Stück ist wie ein Bewusstseinsstrom geschrieben und macht das innere Erleben der Figuren ebenso fühlbar wie die Natur, die Jahreszeiten, das „Außen“. Zärtlich und dennoch unerbittlich zeichnet er Momente voller Glück und Momente der Verzweiflung. So lotet er Stärken und Schwächen der Menschen aus und regt an, über die Schönheit und die Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken.
Premiere 10. Februar 2018
Letzte Vorstellung 13. Juli 2018
Dauer 60 Minuten