Bürgerliches Lustspiel von Carl Sternheim
„Unmaß, Traum, Phantasien im Leib.“
Alles beginnt mit dem Herunterrutschen einer Damenunterhose. „Frau Maske verliert die Hose! Auf offener Straße!“ Für ihren Mann ist das ein einziger Alptraum: seine Frau – nackt vor den Augen der Welt! Der kleine Beamte rechnet sofort mit der nächsten Katastrophe: seiner Entlassung aus dem Staatsdienst. Die Szene entpuppt sich jedoch als der Beginn des sozialen Aufstiegs von Theobald Maske. Zwei neue Untermieter werden von der erotischen Verheißung des Zwischenfalls angelockt: der eine ein ambitionierter, aber erfolgloser Schriftsteller, der nach Inspiration sucht, der andere ein einsamer, kränkelnder Friseur, der sich der Welt nicht gewachsen fühlt. Während beide mit allen Mitteln vergeblich um die junge Ehefrau werben, lässt sich Theobald genüsslich von der Nachbarin verführen. Am Ende des Stücks teilt der vollends sanierte Maske seiner Frau stolz mit, dass er es nun endlich verantworten kann, ihr ein Kind zu machen.
Carl Sternheim (1878-1942) war einer der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit. Die Uraufführung seiner Komödie „Die Hose“ (1911) löste einen handfesten Theaterskandal aus, weil der Autor „Unaussprechliches“ auf die Bühne brachte. Das Stück ist eine bissige Satire auf Doppelmoral und rückhaltloses Gewinnstreben: Hinter der gutbürgerlichen „Maske“ von Moral und Allgemeinwohl verbergen sich auch heute noch Begierde und Egoismus.
Premiere 28. April 2018
Letzte Vorstellung 21. Juli 2018