Jens Lamprecht, Rinaldo Steller · Foto: Martin Sigmund
Florenze Schüssler, Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht, Rinaldo Steller, Florenze Schüssler · Foto: Martin Sigmund
Rinaldo Steller, Florenze Schüssler · Foto: Martin Sigmund
Nicolai Gonther, Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht, Rinaldo Steller · Foto: Martin Sigmund
Rinaldo Steller, Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht, Rinaldo Steller · Foto: Martin Sigmund
Nicolai Gonther · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht, Rinaldo Steller · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund
Florenze Schüssler, Rinaldo Steller · Foto: Martin Sigmund
Nicolai Gonther, Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht, Nicolai Gonther · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund
Jens Lamprecht · Foto: Martin Sigmund

Der talentierte Mr. Ripley

Nach dem Roman von Patricia Highsmith · aus dem Amerikanischen von Melanie Walz · Theaterfassung von Grit Lukas und Lars Helmer


Schwäbisches Tagblatt, 12. Februar 2019

Ohne Krimi geht's der Mimikry viel zu nett

(von Wilhelm Triebold)

 "Der talentierte Mr. Ripley": Das Tübinger Landestheater hat sich in seiner Werkstatt mit der feindlichen Übernahme des klassischen Verwandlungsromans von Patricia Highsmith etwas übernommen.

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Schwarzwälder Bote, 12. Februar 2019

„Der talentierte Mr. Ripley“ schlägt in Tübingen zu

(von Christoph Holbein)

Ensemble agiert spiel- und experimentierfreudig / Inszenierung nicht frei von Risiko

Theater muss nicht immer tiefsinnig und hintergründig sein, es darf auch mal einfach nur unterhalten. Getreu dieses Ansatzes ist die Inszenierung von Grit Lukas in der Werkstatt des Landestheaters Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen (LTT) gelungen. Das Schauspiel „Der talentierte Mr. Ripley“ nach dem Roman von Patricia Highsmith präsentiert sich in der Bühnenfassung von Grit Lukas und Lars Helmer als erfrischend flottes und junges Theater mit viel jugendlichem Drive und Tempo.

Auf der Spielfläche der offenen Bühne, für deren passende Ausstattung Lena Hiebel verantwortlich zeichnet, entwickelt sich im Hin und Her auf und mit den mobilen Treppen, die sich immer wieder zu anderen Konstellationen auseinander und zusammen schieben lassen, ein nettes, manchmal etwas abgedrehtes mit Musik dramaturgisch effektvoll untermaltes Kammerspiel: Die Geschichte des jungen Tom Ripley, der nach Italien reist, um im Auftrag eines New Yorker Werftbesitzers dessen abtrünnigen Sohn nach Hause zu holen, dort aber bei einer Bootstour diesen Sohn „Dickie“ erschlägt, dessen Identität annimmt, fortan mit seinen zwei Identitäten jongliert, wofür er noch einmal morden muss, und dabei die Polizei zum Narren hält, um am Ende davon zu kommen mit einem sicheren Einkommen auf Lebenszeit, weil er sich rechtzeitig das Erbe des getöteten „Dickie“ gesichert hat.

Es mag ein gewisses Risiko sein, eine solche bekannte kriminalistische Roman-Story, die zudem bereits zweimal mit prominenter Besetzung – Alain Delon und Matt Damon jeweils als Tom Ripley - verfilmt worden ist, für die Bühne zu dramatisieren. Doch der Regisseurin Grit Lukas gelingt zusammen mit dem Dramaturgen Lars Helmer das Wagnis, vor allem weil die Regisseurin die Protagonisten als klar umrissene Typen zeichnet, ihnen ein vielsagendes und aussagekräftiges Mienenspiel verleiht und zudem für gute Wechsel in der Inszenierung sorgt. Fundament für die gelungene Premiere ist der Kniff der Bühnenfassung, Tom Ripley als Ich-Erzähler dem Publikum seine inneren Gedanken und Gefühle übermitteln zu lassen.

So sehen die Zuschauer in den rund eineinhalb Stunden ohne Pause ein gutes Spiel, das nicht mit humorvollen Einfällen und Slapstick-Einlagen spart, mitunter wie im Kintopp choreografiert ist, von Lichtwechseln atmosphärisch unterstützt und mit passenden Tempo dargeboten. Originell ist das Umsetzen der Mordszenen in Zeitlupe, was viel Körperbeherrschung der Schauspieler offenbart. Allerdings schafft es die Inszenierung nicht, dass die Spannung durchgehend trägt, wenn auch die Pausen treffend gesetzt sind. Manches kommt ein bisschen albern rüber. Anderes wiederum erweist sich als amüsante Idee, etwa wenn Ripley die stumme Dialog-Szene im Hintergrund mit wechselnden Stimmen parallel zu den Mundbewegungen der miteinander „Sprechenden“ synchronisiert.

Am Ende triumphiert das Böse, gewinnt der talentierte Mr. Ripley, der zweifache Mörder, Betrüger, Scheckfälscher und Hochstapler, und wirkt dabei nicht einmal unsympathisch, weil es die Inszenierung erreicht, ihn entlang der Romanvorlage als Menschen mit Stärken und Schwächen darzustellen.

 


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Generalanzeiger Reutlingen, 12. Februar 2019

Morden ohne Konsequenzen: Ein Märchen

(von Kathrin Kipp)

Das LTT bringt in der Werkstatt eine Fassung des Patricia-Highsmith-Thrillers »Der talentierte Mr. Ripley« heraus

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