Foto Martin Sigmund
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Richtfest

Komödie von Lutz Hübner


Reutlinger Nachrichten, 30. Juni 2017

Lebst Du noch oder baust Du schon?

(von Kathrin Kipp)

Utopie scheitert an zu viel Menschlichem: Jan Jochymski inszeniert am LTT Lutz Hübners Katastrophenkomödie „Richtfest“ über das Wohnprojekt einer optimistischen Baugemeinschaft

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Schwarzwälder Bote, 27. Juni 2017

Utopie endet in einer Kissenschlacht

(von Christoph Holbein)

Komödie „Richtfest“ von Lutz Hübner am LTT Tübingen erweist sich als gelungene Inszenierung

Alles könnte so schön sein: Eine Gruppe von Menschen beschließt, gemeinsam ein Haus zu bauen. Angetrieben vom gegenseitigen Wunsch nach Eigentum wollen sich die Protagonisten mit Blick auf den wirtschaftlichen Vorteil die Kosten teilen, und gleichzeitig leitet sie die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Solidarität. Doch, wie sollte es anders sein, das Projekt der Bauherrengemeinschaft mit dem Namen „Goethe28“ scheitert im Widerstreit der unterschiedlichen Ansätze und Interessen der beteiligten Personen, Paare und Familien: Es ist also angerichtet für die Komödie „Richtfest“, die Lutz Hübner unter Mitarbeit von Sarah Nemitz komponiert hat, und für eine gelungene Premiere am Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen (LTT). Im streckenweise turbulenten Spiel versuchen ein finanziell gut situiertes Akademiker-Ehepaar, ein musikalisches schwules Paar, junge Eltern, die gerade ihr zweites Kind erwarten, eine alleinstehende, ältere Frau, eine Beamtenfamilie mit pubertierender Tochter und ein junger, ehrgeiziger Architekt ihren Traum vom gemeinsamen Haus zu verwirklichen. Regisseur Jan Jochymski setzt bei seiner Inszenierung am LTT dabei auf kleine Gags und treffsicher platzierte Pointen und er kann sich auf sein spielfreudiges Ensemble, das die Figuren und Typen charakteristisch zeichnet, absolut verlassen. So wird die Aufführung im LTT-Saal zu einem vergnüglichen Abend mit ein paar nachdenklichen Sequenzen.

Auf der Bühne mit ihren variabel einsetzbaren Elementen wie Heizkörper, Treppe, Türrahmen, Balkongeländer, Fenster und Stuhl – Sabine Schmidt schafft damit viel Spielraum – und untermalt von den passenden Songs des Soundtracks zur Inszenierung offeriert Jochymski ein komödiantisches Treiben voller witziger Mimik. Dabei macht es die Mischung in dieser „Großfamilie“, die den Hausbau als gesellschaftliche Utopie des Zusammenlebens von verschiedenen Generationen und Lebensentwürfen propagiert. Das ist mit viel Humor amüsant inszeniert, lebt von Pantomime, dem starken und treffenden Spiel und integriert selbst den Umbau auf offener Bühne als unterhaltsames Accessoire.

Das Spiel gewinnt an Fahrt, als es beginnt unter der Decke zu brodeln, der Traum in Gefahr gerät und die Solidarität ins Wanken kommt: erst nur ganz leise und ein wenig, angedeutet mit Slapstick und mimischen Spiel, dann mit immer deutlicheren Rissen. Hinter der Fassade bröckelt es, und immer mehr zerbröselt die Gemeinschaft. Beim Thema Geld hört eben die Freundschaft auf. Wenn auch manchmal ein bisschen statisch lässt der Regisseur dabei neben den großen Szenen dem Kammerspiel Raum. Es entstehen nette Szenerien. Und es wird tragikomisch, wenn die alleinstehende, ältere Frau – Gotthard Sinn mimt sie ohne Allüren authentisch und glaubwürdig - aus heiterem Himmel nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt im Rollstuhl sitzt. Dann gewinnt die Komödie an kritischen Tönen. Die Inszenierung unterstützt das mit guten Arrangements, ist flott und steigert das Tempo. Das Ensemble begleitet das kongenial mit starker Artikulation. Vor allem Rolf Kindermann und Sabine Weithöner wissen als Beamten-Ehepaar die Facetten, die ihnen ihre dankbaren Rollen bieten, auszufüllen.

Die Utopie endet in der Kissenschlacht, im Chaos und im Entsorgen sämtlicher Bühnenelemente nebst Architekten im Bauschutt-Container. Alles bricht zusammen. Zu spät sprechen die Beteiligten über Solidarität, über gemeinsame Werte, über eine Philosophie des Zusammenlebens, über eine Verfassung für das Projekt: Das Experiment „Goethe28“ scheitert – nicht aber die Inszenierung von Jan Jochymski, die lotet Hübners Stück bestmöglich aus.


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Schwäbisches Tagblatt, 26. Juni 2017

Elf Träume und ein Haus

(von Peter Ertle)

Das musste in Tübingen ja mal auf die Bühne: Autor Lutz Hübner und Regisseur Jan Jochymski lassen in der Komödie "Richtfest" eine Baugemeinschaft euphorisch beginnen und voraussehbar krachend scheitern.

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Reutlinger Generalanzeiger, 26. Juni 2017

Echte Tübinger Typen

(von Martin Bernklau)

 

Eine Baugruppen-Kömodie, die perfekt in die schwäbische Ökostadt passt

 Ein Stück kehrt heim, gezeigt am Originalschauplatz Tübingen: Französisches Viertel, Loretto, Mühlenviertel, Alte Weberei, jetzt auch noch Güterbahnhof unmittelbar neben der Spielstätte LTT. Das 2012 uraufgeführte »Richtfest« des höchst erfolgreichen Berliner Bühnenautors Lutz Hübner nahm sich jetzt Jan Jochymski für das Landestheater vor. Am Samstag hatte die Komödie ihre gut besuchte Premiere. Lutz Hübner ist - na was wohl? - Schwabe.

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