Daniel Holzberg, Franziska Beyer, Jennifer Kornprobst, Daniel Tille, Heiner Kondschak · Foto: Martin Sigmund
Heiner Kondschak · Foto: Martin Sigmund
Jennifer Kornprobst, Daniel Holzberg · Foto: Martin Sigmund
Franziska Beyer, Daniel Tille · Foto: Martin Sigmund
Heiner Kondschak, Franziska Beyer · Foto: Martin Sigmund
Jennifer Kornprobst · Foto: Martin Sigmund
Daniel Holzberg, Franziska Beyer · Foto: Martin Sigmund
Daniel Holzberg, Daniel Tille · Foto: Martin Sigmund
Heiner Kondschak · Foto: Martin Sigmund
Jennifer Kornprobst, Daniel Tille, Franziska Beyer · Foto: Martin Sigmund
DanielHeiner Kondschak, Holzberg, Franziska Beyer, Jennifer Kornprobst, Daniel Tille · Foto: Martin Sigmund
Daniel Tille, Heiner Kondschak · Foto: Martin Sigmund
Daniel Holzberg · Foto: Martin Sigmund

On the road again - Von der B27 auf die A8

Inszeniertes Konzert von Heiner Kondschak

Uraufführung


Schwarzwälder Bote, 15. Dezember 2017

Hohe Musikalität mit trockenem Humor

(von Christoph Holbein)

Inszeniertes Konzert von Heiner Kondschalk ist etwas für eingefleischte Liebhaber alter Songs

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Reutlinger Nachrichten, 8. Dezember 2017

Die Fünf von der Tankstelle

(von Kathrin Kipp)

"On The Road Again - Von der B27 auf die A8": Mit seinem inszeniertem Konzert baut Heiner Kondschalk allen emsigen Provinz- und Coverbands ein musikalisches Denkmal.

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Schwäbisches Tagblatt, 4. Dezember 2017

Der Landmusikantenstadl von "- ingen"

(von Wilhelm Triebold)

Es ist die alte Stadtmusikanten-Geschichte. Da tun sich welche zusammen, die vorher abgehalftert und desorientiert ihren Platz in der Welt suchen. Etwas Besseres als den Tod finden sie allemal: den gemeinsamen Ton, die gleiche Wellenlänge, ein kleines Glück. Musik verbindet, schweißt zusammen, wenigstens für den Moment. Oder für einen Traum. Come together!

 
An einer abgeschiedenen Bempflinger Tanke treffen sich fünf Leute. Leo, der gleichmütige Autoschrauber, horcht auf, als jemand (ziemlich mies) Gitarre spielt. Nachdem eine quirlige Tramperin und ein stressiges Ossi-Pärchen dazustoßen, wird klar: Gegensätze, die sich anziehen, reichen allemal aus, eine Band zu gründen.


"On the road again", Heiner Kondschaks neuester Streich am LTT, ist vielleicht kein Geniestreich. Vor allem kein richtiges Theaterstück. Sondern, wie der Untertitel auch richtigstellt, ein "Inszeniertes Konzert".


Was das ist? Der Multi-Instrumentalist und Erfinder bühnenreif zurechtgebogener Musiker-Biopics von Guthrie bis Dylan klampft halt gern mit Freunden, vor allem mit begabten LTT-Kräften. Inzwischen haben viele junge Schauspieler(innen) gelernt, nicht nur intonationssicher zu singen, sondern auch den Bass zu zupfen oder die Gitarre zu schlagen. Und den lieben alten Rock zu ehren.


Ein Abend also auch für nostalgische Gefühle. Im Publikum ist man mit den bewährten Liedern, pardon: Songs, herangewachsen und fühlt sich pudelwohl damit. Das LTT versucht, die Lust am gemeinsamen Musizieren und Wiederhören in eine entsprechende dramaturgische Form zu gießen.


Das haut allerdings nicht so richtig hin. So wie sich die Stadt- oder besser Landmusikanten (sie tingeln dann durch die schwäbische Provinz entlang der B27) erst einmal finden müssen, wird man als Zuschauer auch nicht gleich so richtig warm mit der etwas zählebigen Erzählweise. (...)


Ein paar Songs später zündet das Ganze dann aber doch. Ausgerechnet mit dem Stones-Klassiker "Paint it black", ins Deutsche übersetzt von (man glaubt es kaum) Karel Gott. Im LTT eine fette, fetzige Version, die zeigt, dass diese sogenannte Original Coverband (eigentlich ein Widerspruch in sich) einiges loshat. Und so geht es weiter: Starke Musiknummern. Franziska Beyers noch stärkere Gesangsstimme. Grundsolide Begleitung an diversen Instrumenten - wobei die solistischen Einlagen meistens der Meister persönlich übernimmt: Kondschak als gefühliger Tin-Whistleblower, als letzter Mundharmonikaner auf den Spuren des Vorbilds Neil Young, als wuseliger Saxofonist, als Ukulelist, E-Pianist...keine Frage, wie der Heiner kann's kaum einer. Er hält den Laden zusammen, ohne sich allzu sehr in den Vordergrund zu spielen.

 

Ansonsten enthält dieses Road Movical alles, was das Herz begehrt: Beziehungsblues und Paargekrisel, die Tücken und Macken der Routine auf den Tour-Routen, ungeahnte familiäre Verquickungen, den Streit ums liebe Geld, um das beschissen wird, kurz: Was alle Bands halt irgendwann sprengt und scheitern lässt.


Und doch: Die Musiknummern reißen's letztlich raus. Kondschak hat einige Cover-Perlen aufgestöbert, etwa Stefan Gwildis' wunderbare Version des Temptation-Hits "Papa was a rolling stone". Hier heißt es: "Papa will da nicht mehr wohn" und ist ein Nachwende-Abgesang auf einen Stasi-Spitzel. Was im LTT ein bisschen untergeht.

 

Die beste Nummer ist aber nicht undercover, sondern original Kondschak und Konsorten: Da jagen sie durch die vergangenen Rock- und Pop-Gefilde, um zu zeigen, was sich mit der schlichten Akkord-Formel G, D, Em und C alles bewerkstelligen lässt. Unglaublich, fast jeder Hit kam mit diesen vier Griffen aus! Dann biegen die Fünf ins "-ingen"-Lied ein, das so schön ist, dass man es Lesern (wie Hörern) nicht vorenthalten darf:


„Fast ein halbes Jahr warn wir dann unterwegs

Und am Ende ging das allen ganz schön auf den Keks

Denn, und das vor allen Dingen

Warn wir in allen Orten mit '- ingen'


Wir warn in Groß-Engst und in Klein-Engst

Und in Dett und in Wurml und in Betz

Wir warn in Dussl und in Essl und in Eisl

Und in Upf und in Schwetz und n Metz (...)


Und jetzt spieln wir noch zwei Mal, in Tüb und in Bal

Das werdn wir auch noch auf die Bühne br

Und dann fahren wir zum Glück nach Bempfl zurück

Und dann hörn wir erst mal auf zu s.“

 

Das ist jener höhere Blödsinn, den Kondschak am besten drauf hat. (…)


Covern klingt ein wenig wie kapern. Wie eine lustige Freibeuter-Mannschaft erobern sich diese Fünf die - teils ja längst totgecoverten - Songs. Und das macht die eigentliche Qualität des Abend aus. The beat goes on.


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Reutlinger Generalanzeiger, 4. Dezember 2017

Traum vom freien Rockstarleben

(von Jürgen Spiess)

Heiner Kondschaks Musikrevue "On the road again" führt ins Innenleben einer schwäbischen Provinzband. Dafür und für die musikalischen Allrounder auf der Bühne gibt es nach zweieinhalb Stunden donnernden Applaus, zwei Zugaben und zum Teil stehende Ovationen.

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