Rupert Hausner, Angelina Berger · Foto: Martin Sigmund
Rupert Hausner, Angelina Berger, Andreas Laufer · Foto: Martin Sigmund
Andreas Laufer, Rupert Hausner, Angelina Berger · Foto: Martin Sigmund
Angelina Berger, Rupert Hausner, Andreas Laufer · Foto: Martin Sigmund
Rupert Hausner, Andreas Laufer · Foto: Martin Sigmund
Rupert Hausner, Angelina Berger · Foto: Martin Sigmund
Rupert Hausner · Foto: Martin Sigmund
Rupert Hausner; Angelina Berger; Andreas Laufer, Angelina Berger · Fotos: Martin Sigmund
Andreas Laufer, Angelina Berger · Foto: Martin Sigmund
Angelina Berger, Andreas Laufer · Foto: Martin Sigmund
Andreas Laufer, Angelina Berger · Fotos: Martin Sigmund
Rupert Hausner, Andreas Laufer, Angelina Berger · Foto: Martin Sigmund
Rupert Hausner, Andreas Laufer, Angelina Berger · Foto: Martin Sigmund
Angelina Berger, Andreas Laufer · Foto: Martin Sigmund
Angelina Berger, Andreas Laufer · Foto: Martin Sigmund

Die Schöne und das Biest

Märchenbearbeitung von Anne-Kathrin Klatt

Uraufführung

6+


Schwarzwälder Bote, 8. Dezember 2016

Das Biest rezitiert plötzlich Eichendorff-Gedichte

(von Wolfgang Tribukait)

Märchen. Aufführung betont den französischen Ursprung / Poetischer Zauber und ironische Rationalität

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Reutlinger General-Anzeiger, 19. September 2016

„Die Schöne und das Biest“: Nur Herzen sehen gut

(von Miriam Steinrücken)

Mit der Märchenbearbeitung »Die Schöne und das Biest« eröffnet das Junge LTT die neue Spielzeit

 

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Schwäbisches Tagblatt, 19. September 2016

Monster im Gruselwald

(von Dorothee Hermann)

Das märchenhafte Verwandlungsstück "Die Schöne und das Biest" am Jungen LTT

Ein dichter Wald mit einem blutroten Blätterteppich ist ein angemessen unheimlicher Ort für ein Untier, dem alles zuzutrauen ist. Andererseits hat sich der altfranzösische Märchenstoff von der Schönen und dem Biest derart verbreitet, zuletzt bis in Film und Musical, dass in der Bilderflut die Geschichte zu verblassen droht. "Sicher kennen Sie alle diesen berühmten Film. Vergessen Sie alles! Wir zeigen heute, wie es wirklich war." So kündigte bei der packenden Premiere des Jungen LTT am Samstagnachmittag eine Art Zirkusdirektor oder altmodischer Zeremonienmeister (Rupert Hausner) die Märchenbearbeitung von Anne-Kathrin Klatt (Regie) an.


Der französische Akzent dieses Majordomus, den Hausner auch in weiteren Rollen beibehält, dürfte eine Hommage an den Text aus dem 18. Jahrhundert sein. Wie formvollendet dieser Direktor bleibt, ganz gleich, welche Seltsamkeiten um ihn herum vorgehen, das lässt den düsteren Märchenstoff, bei dem ein junges Mädchen einem unberechenbaren Untier überlassen werden muss oder sich diesem selbst ausliefert, als beherrschbar erscheinen. Vor allem, wenn Hausner als ausgesucht höfliches Mischwesen aus Mann und Hase (wiederum französisch "Lapin" gerufen) dem Unhold als Kammerdiener aufwartet. So weit die Lesart für erwachsene Zuschauer.


Aus Kindersicht dürfte dem Lieblingsbuch des Mädchens Valérie (wunderbar: Angelina Berger zwischen Grauen, Staunen und Courage) diese Funktion zukommen. Einerseits schon ganz junge Frau in ihrer eleganten Korsage und dem nur angedeuteten Reifrock (Bühne und Kostüme: Vesna Hiltmann), liest Valérie (die vom Untier nur "Belle", die Schöne, gerufen wird) am liebsten "Pippi Langstrumpf". Wie ein Talisman begleitet das charakteristische blaue Buch das Mädchen ins Schloss des Ungeheuers.


Sie selbst hat entschieden, sich dem gruseligen Geschöpf auszuliefern - um ihren Vater zu retten, der dem monstermäßigen Schlossherrn unwissentlich eine Rose gestohlen hatte. In der unheimlichen Szenerie, vervielfacht durch Schattenspiel, Handpuppen (Figurenbau: Anja Müller), Geräusche und einer mitunter fast sprechenden Musik (Christian Dähn), bleibt "Pippi" ein Zeichen der vertrauten (Kinder-)Welt.


Wenige klug ausgewählte Requisiten reichen aus, um wie von Zauberhand ein kleines Prunkgemach in den Gruselwald zu setzen. Es ist für Valérie, als wäre das Mädchen ein Ehrengast, dem es an nichts fehlen soll - statt einer Gefangenen, auf die möglicherweise der Tod wartet (wie sie selbst fürchtet).


Wer sich in der äußerst suggestiven Atmosphäre nicht verliert, merkt bald, dass das Ungeheuer am bedrohlichsten scheint, wenn es gar nicht oder nur als Schatten zu sehen ist und dabei ein fürchterliches Brüllen hervorstößt. Je näher es Valérie (und auch den Zuschauern) rückt, desto harmloser wirkt es, manchmal sogar unfreiwillig komisch. Gravitätisch einherschreitend in einem kostbaren, lackroten Umhang, aus dem aus einem wackligen Hälschen ein ungeschlachtes Gesicht herausragt: mit der Miene einer unglücklichen Kuh. Dabei ist das Biest zunächst schreckenerregend genug. Wenn es sich missachtet fühlt, baut es sich mit saurierähnlicher Wucht drohend vor "Belle" auf.


Wie die beiden über diesen Abgrund von Angst, Abwehr und Scham Gemeinsamkeiten entdecken, ist rührend anzusehen. Nicht ganz überzeugend fällt leider die Auflösung des eindrucksvollen Bilderreigens aus. Auch die Message "Mit dem Herzen sehen" ist ein bisschen schlicht für Bedeutungsebenen wie Gewalt, Ausgeliefertsein und das Verkanntwerden durch Entstellung, die das Märchen ebenfalls enthält.


Unterm Strich

Schafft eine gelungene Balance zwischen düsteren Gruseleffekten und rettender Komik. Kleinere Kinder brauchen für besonders suggestive Szenen vielleicht eine elterliche Hand, die die eigene hält. Bis auf die allerletzte Wendung eine überzeugende, fast magische Re-Inszenierung des düster-faszinierenden Märchenstoffes.


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Schwäbisches Tagblatt, 16. September 2016

Die Schöne und das Biest

(von Susanne Schmitt (LTT-Vorbericht))

Mit einem Plädoyer für innere Werte startet das Junge LTT in die Spielzeit

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